Die 1991 gegründete Appenzeller Streichmusik war ursprünglich eine Familienkapelle in der zeitweise alle acht Küng-Kinder musizierten. Zwischenzeitlich hat sich die Besetzung geändert und wurde auch durch familienexterne Musizierende ersetzt: Neben dem Hackbrettisten Roland Küng und der Violinistin Clarigna Küng aus der Gründer-Familie spielten kongenial Fabienne Früh an der Violine, Matthieu Gutbub am Cello und Heike Schäfer am Kontrabass auf.
Mit ihren Instrumenten und Stimmen zauberten sie musikalische Bilder wie das eines tanzenden «Flickflauder», eines wandernden Pachelbel auf der «Passhöchi» oder wunderbarer Fundstücke beim «Omeschnöchsle» vor das innere Auge der Zuhörenden. Die in der Besetzung einer Original Appenzeller Streichmusik auftretende Formation überzeugte mit virtuos vorgetragenen Stücken - besinnlich und atemlos, raumfüllend und säuselnd, gehackt und getragen.
Traditionellen und innovative Klänge, altbekannte Klangmuster und experimentelle Töne berührten das sehr zahlreich erschienene Publikum. Dabei wurde stürmisch gezupft und symphonisch gestrichen, rhythmisch die Bassgeige getätschelt und das Hackbrett berührend gestreichelt. Die im besten Sinne eigen-willigen und gleichzeitig perfekt aufeinander abgestimmten Interpretationen erwärmten wie im Programmtitel angekündigt an diesem Abend die Seelen der Anwesenden, was mit kräftigem Applaus verdankt wurde. «Einfach wunderbar, einfach schöne Musik», so das Fazit einer begeisterten Konzertbesucherin.