Die Regionalgruppe des landesweit aktiven Vereins Frauenzeit trifft sich zwei Mal im Jahr im «Sonnen»-Saal zum Frauenfrühstück. Sie lädt jeweils eine Referentin ein, die sich auf eine besondere Art mit Frauenthemen befasst.
Es war ein persönliches Erlebnis, das Petra Hautle auf die Spur von Tabea Oppliger geführt hatte. Im Rahmen ihrer Arbeit im Regionalgefängnis war sie einer Frau begegnet, die wegen eines Delikts im Gastrogewerbe inhaftiert war. «Sie war nicht in die Schweiz gekommen, um Kaffee und Gipfeli, sondern andere Dienste anzubieten», sagte das Mitglied vom Frauenfrühstücksteam.
Im Rheintal fand Petra Hautle niemanden, der etwas gegen Menschenhandel unternimmt und lud die Bernerin ein. «Wir weiten unseren Blick und geben den Menschen eine Stimme, die nicht in Freiheit und Selbstbestimmung leben können.»
Ein ermunterndes Referat
Tabea Oppliger war vor einem Jahr von einem zehnjährigen Aufenthalt in Tel Aviv zurückgekehrt. Dort war sie Mitgründerin des Sozialunternehmens Kite.pride. Oppliger berichtete in ihrer aufrüttelnden Art, wie es ihr und ihrem Team nach wie vor gelingt, Frauen und Männer aus dem Menschenhandel freizukaufen und ihnen einen Job zu geben. Aus ausgedienten Kite-Segeln fertigen und verkaufen sie Taschen.
Jeden Menschen wertschätzen
«Es geht um euch, weil ihr so wertvoll seid», sagte die Referentin ihren Zuhörerinnen. Mit diesen Worten ermunterte sie die Frauen im Saal ebenso wie jene in Israel, eigene Talente und Fähigkeiten zu entdecken und einzusetzen. «Wenn wir es schaffen, ein Umfeld zu kreieren, wo andere Menschen es wagen, hinzuzukommen, passiert Grossartiges.» Sie rief die Frauen in der Runde auf, ihr jeweiliges Talent leuchten zu lassen.
Dominique Walder und Vivienne Pileggi rundeten das erweiterte Frühstück mit ihren Liedern ab.