Die Bedeutung von Stadtbäumen für die Biodiversität - Vorträge begeistern

Eingeladen zu den Vorträgen hatte der Verein Pro Riet Rheintal in Zusammenarbeit mit der Stadt Altstätten, der Stadt Buchs und dem Natur- und Vogelschutzverein Buchs-Werdenberg. Zusammen mit ihrem Team hat Gloor in einer Studie den ökologischen Wert von Stadtbäumen untersucht und den Biodiversitätsindex entwickelt. Im Vortrag ging sie der Frage nach, was einen Baum für die Biodiversität im Siedlungsraum so wertvoll macht. «Im Baum finden Wildtiere Nahrung und Nistplätze – ein Baum ist ein wahrer Wildtierkosmos», erläuterte Gloor. So beherbergen gemäss ihr beispielsweise Eichenarten über 1000 Organismen, die darauf leben.

Sie hob auch die Bedeutung alter Bäume hervor und erläuterte, warum es sich lohnt, sich für deren Erhalt einzusetzen und frühzeitig Ersatzpflanzungen zu planen. Sie verdeutlichte, dass eine 100-jährige Eiche selbst durch 100 10-jährige Eichen nicht ersetzt werden kann, um dieselben ökologischen Leistungen zu erbringen. «Bäume sind Multiplikatoren von Lebensraum», erklärte Gloor. «Je älter und grösser der Baum, desto wertvoller ist er für Tier- und Pflanzenarten.» Sie wies auch auf die Bedeutung der Baumart für die Biodiversität hin. Einheimische Bäume wie Linden, Eichen, Ahorne und Weiden bieten besonders vielen Wildtieren und Pflanzen Lebensraum.

Nicht heimische Baumarten können ebenfalls zur Biodiversität beitragen, müssen jedoch sorgfältig ausgewählt werden. Die Wildtierbiologin empfahl, Bäume mit einem hohen Biodiversitätsindex zu pflanzen, Wildformen zu verwenden und bei der Pflanzung auf die Baumvielfalt zu achten. «Auf Plätzen, in Parks oder Alleen sollten wir vermehrt verschiedene Baumarten pflanzen, anstelle von Monokulturen», so Gloor. «Vielfalt ist für die Biodiversität besonders spannend.»