Auf dem Fenstersims ihres Hauses in Walzenhausen begrüssen den Besucher Gänse-Skulpturen. Iris Goensch arbeitet leidenschaftlich mit Ton, formt Gesichter, Menschen, Tiere. Sie experimentiert mit Glasuren und brennt alles im eigenen Ofen. Das Öffnen des Ofens ist besonders spannend. Ist alles intakt, nichts gerissen und wie hat sich die Glasur verändert? So sammelt sie Erfahrungen und entdeckt immer wieder neue Möglichkeiten.
Verschiedene Kurse besucht
Seit der Pensionierung ist es der Künstlerin vermehrt möglich, intensiv zu arbeiten. Sie war immer kreativ, besuchte Kurse in Zürich, lernte Steinbildhauerei bei Christoph Fuchs, Arbeit mit Ton bei Thomas Hunziker, Aktzeichnen bei Claudia Züllig – und sie schloss als Maltherapeutin mit Diplom ab.
Beruflich war sie jedoch im sozialen Bereich tätig. Im Rahmen eines Sozialprojekts ging sie mit Drogensüchtigen jeweils für sechs Monate auf Seereise. Dies waren derart eindrückliche Erlebnisse, dass sie heute, viele Jahre später, tief empfundene Meerbilder malt.
Giacometti ist Vorbild
Die Künstlerin liebt die Farben. Aus innerer Bewegung malt sie ihre (Natur-)Erlebnisse. Goensch will handwerklich arbeiten, den Ton mit den Händen formen, oder mit den Händen malen. Sie will das Material unmittelbar spüren. Ihr bildhauerisches Vorbild ist Alberto Giacometti, der auf diese Art und Weise filigrane Figuren formte. Die Gesichter entstehen dabei organisch aus dem Formen des Tons. Auch Tiere tauchen auf, Kühe, Pferde, Hühner, was sich eben rund um das ländliche Haus zeigt. Die Spirale ist Goenschs Erkennungszeichen. Sie symbolisiert für die Künstlerin das immerwährend Natürliche.
Künstlerin-Apéro am Samstag, 22. März, ab 14 Uhr. Öffnungszeiten vom 22. bis 30. März: samstags und sonntags 14 bis 18 Uhr. www.kulturraum-stellwerk.ch.
Zwischen Himmel, Meer und Ton: Iris Goensch schafft vielfältige Kunstwerke