Eine Snowboard-Weltmeisterschaft im August ist ungewöhnlich. Aber die Junioren-WM der Saison 2017/18 wurde auf der Südhalbkugel, im neuseeländischen Cardrona, ausgetragen.Am Vorabend der WM-Reise besuchte Gabriel Zweifel aus Au eine Gartenparty bei Temperaturen um 30 Grad Celsius. Ein paar Stunden später war er 20 000 Kilometer entfernt auf der Südinsel Neuseelands. Training auf 1260 bis 1860 m ü. M. – bei 3 Grad minus.Beste Verhältnisse, aber einfache StreckeDas Team trainierte auf Schnee, unternahm in den ersten Ta- gen aber auch Ausflüge zur Akklimatisation. Das freie Training bei besten Verhältnissen sei der «Hammer» gewesen, sagt Zweifel. Die offiziellen Trainings minderten aber seine Vorfreude: «Ich merkte schnell, dass der Kurs nicht sehr anspruchsvoll war.»Die Quali zum WM-Rennen lief dennoch gut. Mit dem neunten Platz war Zweifel jedenfalls zufrieden.Das eigentliche Rennen dauerte für den Rheintaler aber nicht lange. Er war im ersten Heat zwar gut gestartet: «Aber ich hatte in meiner Gruppe eine Kamikaze erwischt», klagt Zweifel. Im Mittelteil schnitt ein Deutscher hinter ihm die Kurve und fuhr Zweifel auf den Fuss. Beide kamen zu Fall, der folgende Fahrer auch – er fuhr Zweifel in den Nacken.Der Auer erholte sich zwar von den Schmerzen, beendete den Kurs – allerdings auf dem letzten Rang. Für Zweifel wurde die Junioren-WM nicht zum erhofften grossen Tag, aber er freute sich über die Bronzemedail- le der Teamkollegin Sophie Hediger.Nächste Saison fährt Zweifel im Schweizer B-KaderDer Teamwettkampf fiel wegen schlechten Wetters aus. Inzwischen ist Gabriel Zweifel wieder im Schweizer Sommer, der meteorologische Unterschied zu Neuseeland ist indes nicht mehr so gross wie vor der Abreise. Der 18-Jährige besucht wieder den Unterricht an der United School of Sports in St. Gallen. Parallel laufen die Vorbereitungen auf die kommende Saison, die der Auer als B-Kader-Fahrer bestreitet. Vornehmlich wird er im Europacup starten, hofft aber auch auf einige Einsätze im Weltcup.Seit Sommer darf Gabriel Zweifel Auto fahren – um sich möglichst ein eigenes Auto leisten zu können, arbeitet er zurzeit nebenbei in der «Habsburg» in Widnau. (ys)