Es dauert nicht lange, bis Trainer Martin Ostransky und Sportchef Simon Köppel auf die Frage, was von dieser Saison bleibt, eine Antwort finden. Sie fällt bei beiden lange aus, beantwortet auch schon die Folgefragen. Das hat einen Grund: Es ist so ziemlich alles, das bleibt. Ostransky sagt:
Viele Sachen bleiben – vor allem die Playoffzeit, in der wir viele sehr gute Spiele gezeigt haben. Nach Weihnachten ging die Formkurve stetig nach oben, bis wir im Final Sarganserland mit seinen starken ausländischen Verstärkungen fast ebenbürtig waren.
Köppel spricht auch über die Playoffs und hebt neben dem Erfolg die Stimmung hervor. «Die Unterstützung war ungebrochen, jeweils auch auswärts. Das hat die Mannschaft getragen.» Dann fügt er etwas an, worüber selten gesprochen wird: «Wir haben als Verein auch gezeigt, solche Spiele organisieren zu können. Unabhängig vom Resultat.»
Ein neuer Trainer, der ein neues System gebracht hat
Gewiss, Martin Ostransky ist bei den Gators kein Unbekannter, er ging jahrelang für die Rheintaler auf Punktejagd. Seit dem letzten Sommer aber ist er Cheftrainer der Gators – und er brachte das Team entscheidend weiter. Anfang Saison 2024/25 war es resultatmässig ein Auf und Ab; die Gators hatten 2023/24 über die Playouts gehen müssen, um in der Liga zu bleiben. «Es brauchte einige Zeit, um die Automatismen zu finden, denn wir lernten ein neues System», sagt Ostransky,
es war aber immer zu spüren, dass alle bereit waren, hart an sich zu arbeiten.
Diese Bereitschaft erwähnt Ostransky im Gespräch oft. Sie war letztlich der Schlüssel zum Erfolg. «In der 1. Liga zu spielen, bedeutet auch ein grosser Aufwand. Das Trainingspensum ist hoch, die Anfahrtswege an die Auswärtsspiele oft lang, gerade vom Rheintal aus. Dafür wollten sich die Spieler belohnen», sagt Simon Köppel.
Mannschaft und Spieler entwickelten sich weiter
Das taten sie. Die zweite Saisonhälfte war hervorragend, nach Weihnachten reihten die Gators sechs Siege aneinander. Mit den Playouts hatten sie nie etwas zu tun, vielmehr kletterten sie auf Rang fünf und übertrafen ihr internes Saisonziel (6.). Nicht nur das: Das Ziel, die Mannschaft zu entwickeln, aus den Spielern das Beste herauszuholen, hat Martin Ostransky ohne Abstriche erreicht.

Man denke etwa an Lasse Paus, der in der Qualiphase 51 Skorerpunkte (30 Tore, 21 Assists) gesammelt hat und damit mit elf Punkten Vorsprung bester Skorer der 1. Liga war. Oder an Cedric Siegrist, einer der wenigen Routiniers des Teams, der 16 Tore zur Saison beitrug und daneben – wie auch Malik Müller – die so wichtige Teamstütze war, die er sein sollte.
Ein Glücksgriff war der Zuzug Mario Ozimys. Der 19-jährige Slowake kam in der laufenden Saison, integrierte sich bestens und traf 26-mal (15 Assists). Der Plan ist, ihn für ein weiteres Jahr im Rheintal zu halten. Das gilt auch für den Topskorer Paus, dessen Leistungen bei Vereinen in höheren Ligen Begehrlichkeiten wecken. Paus ist im Januar 20-jährig geworden.

Neuer Spieler-Funktionär verstärkt die Rheintaler
Bei einer Saison, die gegen den späteren Aufsteiger im Final nur recht knapp endete, stellt sich unweigerlich die Frage: Wie ist das noch zu überbieten? Die Frage zu beantworten, fällt Ostransky und Köppel schon etwas schwieriger. Der Sportchef:
Wir können uns nicht auf dieser Saison ausruhen. Im Gegenteil, wir haben Blut geleckt und wollen das wieder erleben.
Ostransky: «Für solche Erlebnisse betreiben wir Sport. Doch dieser Erfolg kommt nicht von alleine wieder. Es muss uns auch bewusst sein, dass uns die Gegner nun anders betrachten.» Sein Team habe die Mentalität, die es für Erfolg braucht. Es ist kein Misserfolg, reicht es nächste Saison nicht in den Final.
Nicht mehr dabei sind dann Kaj Oehler, David Weibel und Nino Inhelder. Neu dazu gehört Lukas Veltsmid. Der 32-jährige Tscheche ist ein Puzzlestück, das gefehlt hat: Er bringt zehn Jahre NLA-Erfahrung mit. Solche Spieler haben viele Teams – nun auch die Gators. Und er ist nicht nur Spieler, sondern auch Trainerobmann für die Grossfeld-Junioren U14 bis U21, was den sportlichen Erfolg nicht nur kurz-, sondern auch längerfristig ermöglichen soll.
«Wir können uns nicht auf dieser Saison ausruhen, im Gegenteil»