Noch nicht lange her, meinte mein Jüngster zur Tatsache, dass ich Löwenzahnblätter als Salat aus dem Garten brachte: «Ich bin doch kei’ ‹Chüngeli›, oder?»
Ja, die letzten paar wärmeren Tage haben den Frühling losgelassen. Einige Pflanzen werden schon merklich grüner und zeigen aufkommenden Wuchs. In meinem Schrebergarten ist der Löwenzahn einer, der mit seinen Rosetten Aufmerksamkeit erregt – bei ‹Chüngeli› und Gärtnern. Aber auf weniger Gegenliebe stossen sie oft bei der Jungmannschaft.

Die Wildkräutersaison beginnt. Ob sie jetzt auf der Wiese oder im Gartenbeet wachsen, ist von der Pflanzenart her egal. Denn alle unser Gemüse und Salate stammen ursprünglich von Wildpflanzen ab.
Wildkräuter sind nicht nur aromatisch, sondern auch gesund. Denn sie enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiss und Faserstoffe. Wie gesagt, den Löwenzahn findet man häufig im Garten. Übrigens, solche Pflanzen heissen nicht mehr Unkraut, sondern Beipflanzen.
Die zarten, jungen Blätter enthalten besonders viel Vitamine A, B und C. Auch regt Löwenzahn wegen seines bitteren Geschmacks den Stoffwechsel an und fördert das Ausscheiden giftiger Schadstoffe. Um seinen bitteren Geschmack zu mildern, kann er einige Minuten in lauwarmes Wasser gelegt werden. Löwenzahn ist also ideal und bekömmlich in gesunden Frühlingssalat-Mischungen. Schön mischen also, denn «ich bin doch kein ‹Chüngeli›».
Brennnesseln im Vergleich zu Spinat
Brennnesselblätter und Triebe enthalten doppelt so viel Eisen und fünfmal so viel Kalzium wie Spinat. Werden sie auf 50° C erhitzt, verlieren sie ihre Brennwirkung. Aber Vorsicht, beim Sammeln ist es angebracht, Handschuhe zu tragen, sonst gibt’s sehr unangenehme Blasen an den Händen. Aber das wissen wir ja schon seit dem Kindergarten.
Brennnesseln gelten als entschlackend, harntreibend und verdauungsfördernd. Sie senken den Blutzuckerspiegel und fördern die Bildung von Blutkörperchen. Ein wahrer Gesundbrunnen, der genau so wie Spinat zubereitet wird.
Auch zu erwähnen wäre der Bärlauch mit seinem intensiven Knoblauchgeruch, der nun schon allenthalben zu spriessen beginnt. Beim Ernten der Wildkräuter sollte man noch auf zwei wichtige Punkte achten.
Erstens: Ernten nur an hygienischen Orten und nicht auf gedüngten oder mit Gülle behandelten Wiesen, und nicht an Hundewanderwegen. Und zweitens: Nur zarte Triebe pflücken und diese noch am Erntetag verwerten. Ja, und jetzt: «En Guete!»
Wildkräuter sammeln: So wird Löwenzahn zum Genuss