Die Jahresrechnung der politischen Gemeinde Widnau schliesst auf der 1. Stufe der Erfolgsrechnung mit einem Ertragsüberschuss von 3'187'686 Franken ab. Budgetiert war ein Defizit von 3'258'400 Franken. Die Besserstellung von Fr. 6'446'085.55 gegenüber dem Budget 2024 stammt im Wesentlichen aus der Kontogruppe Finanzen und Steuern (5,242 Mio. Franken), aber auch alle anderen Gliederungen – mit Ausnahme der Gesundheit – haben besser abgeschlossen.
In der Kontogruppe Finanzen und Steuern liegt der Nettoertrag 5,242 Mio. Franken über dem Budget. Massgeblich zum Ergebnis beigetragen haben die Finanzliegenschaften: Einerseits nach Einlage in die Wertberichtigungsreserve verbleibende Buchgewinne von rund 2,2 Mio. Franken aus Aufwertungen des Verkehrswerts von Liegenschaften im Finanzvermögen (periodische Neuschätzung) und andererseits durch die noch nicht umgesetzte Sanierung der Liegenschaft Trattwies (1,66 Mio. Franken).
Rund 1,2 Mio. Franken zur Besserstellung beigetragen haben der Steuerabschluss 2024 mit einem Mehrertrag von 0,673 Mio. Franken und der nicht budgetierte, einmalige Zinsertrag aus der Finanzierung der Baukosten des Zehntfelds von 625'000 Franken im Zusammenhang mit der Baukostenabrechnung. Die Kontogruppe Bildung weist im Vergleich zum Budget 2024 einen Minderaufwand von 518'042 Franken aus, der aus diversen Konti stammt und nicht auf einzelne besondere Effekte zurückzuführen ist.
Der Gemeinderat beantragt, den nach gesetzlich vorgegebenen Reserveveränderungen innerhalb der 2. Stufe der Erfolgsrechnung verbleibende Ertragsüberschuss der Jahresrechnung 2024 von 2'921'059 Franken der Ausgleichsreserve für künftige Defizite zuzuweisen.
Budget 2025 sieht Steuerfuss von 76 Prozent vor
Das Budget 2025 rechnet bei einem Gesamtaufwand von rund 57,11 Mio. Franken bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 76 Prozent sowie einer Grundsteuer von 0,8 Promille mit einem Defizit von 1,946 Mio. Franken. Dieses soll mit einem Reservebezug (Stand rund 13,1 Mio. Franken) gedeckt werden.
Finanzpolitischer Ausblick
Der Finanzplan 2025–2028 basiert auf dem Rechnungsabschluss 2024 sowie dem Budget 2025. In diesem Zeithorizont bis 2028 sind mit keinen grösseren abschreibungsrelevanten Investitionen zu rechnen, die den Allgemeinen Gemeindehaushalt mit Fremdzinsen belasten. Dennoch sieht der Finanzplan einen moderaten Abbau der Ausgleichsreserve vor. Aus heutiger Sicht kann der Steuerfuss von 76 Prozent über den Finanzplanhorizont gehalten werden. Sobald für Investitionen Fremdkapital aufgenommen werden muss und zusätzlich jährliche Abschreibungen anfallen, wird mit Auswirkungen auf den Steuerfuss zu rechnen sein.