Für jeden Schwinger ist es ein Höhepunkt in der Laufbahn, am Schwing-, Trachten- und Alphirtenfest Unspunnen in Interlaken, so heisst der Unspunnenschwinget richtig, mitzumachen. Vor sechs Jahren war Beda Coray dabei, der heutige Präsident des Schwingklubs Mittelrheintal. Sechs Jahre später ist es das momentane Zugpferd des Schwingklubs, das sich mit drei Kränzen in dieser Saison für das traditionelle Schwingfest qualifiziert hat.
Diese Ehre ist dem 23-jährigen Oberrieter, der am 23. August seinen Geburtstag gefeiert hat, fast peinlich. «Ich war selber überrascht, als ich die Nachricht erhielt, dass ich am Unspunnen dabei sein kann. Ich hätte es jedem aus unserem Verein gegönnt, wir haben nämlich eine tolle Truppe beieinander», sagt der Modellathlet und gelernte Maurer. Auch der Nachwuchs, wo er selbst unzählige Zweige erschwungen hat, bereite ihm Freude. Kobler sieht positiv in die Zukunft des Schwingklubs Mittelrheintal.
Vier Gänge zu überstehen ist Janosch Koblers Ziel
Dass er in Interlaken in einer Aussenseiterrolle ist, weiss er – und bereitet ihm kein Kopfzerbrechen. «Schon dabei zu sein, ist für mich ein Meilenstein in der Laufbahn als Schwinger. Mein Vorhaben ist, sechs Gänge zu machen und nicht nach vier Gängen vom Weizen getrennt zu werden», sagt der Kobelwieser. Fernziel sei, endlich einen Teilverbandskranz zu holen. Dafür habe er aber noch Zeit. Er sei von seinem Sport nach wie vor begeistert. Damit das klappt, brauche es auch viel Glück, vor allem bei der Einteilung.
Auch neben dem Sägemehlring sind die Zeiger bei Kobler auf Erfolg gestellt. Mit ihm werden auch Schwingklub-Präsident Beda Coray und der technische Leiter Marcel Hangartner vor Ort sein. Hangartner sei stark an den Erfolgen beteiligt, sagt Kobler: «Von ihm konnte ich viel lernen und profitieren. Ich hoffe, dass ich ihm etwas davon zurückzahlen kann.»
Favorit ist für Kobler ein Ostschweizer Kollege
Eine ganz grosse Unterstützung ist darüber hinaus auch seine Freundin Melina, die er – wie könnte es auch anders sein, natürlich an einem Schwingfest kennengelernt hat. Janosch Kobler will nämlich nicht nur vor den Ringrichtern, sondern auch vor seiner Angebeteten eine gute Figur machen. Dann stünde einer Doppelfeier am Sonntag – einer zum 23. Geburtstag und einer für eine gute Platzierung – nichts mehr im Weg.
Festsieg-Favorit ist in Koblers Augen sein Ostschweizer Kollege Sämi Giger. Auch Domenic Schneider traut er einiges zu. Und wenn er es selber unter die besten 90 schaffen würde, wäre der Tag für ihn gerettet. Ein unvergessliches Erlebnis sei es für ihn auf jeden Fall. Die 30 Schwinger des NOS-Verbandes reisen am Samstag gemeinsam nach Interlaken an.