Zur Einweihungsfeier war das Quartier eingeladen. Es gab Wurst, Koteletts und Bier sowie einen Fackelzug.Während der Festrede wurde der Brunnen, der erstmals 1640 in einem sogenannten Brunnenbrief erwähnt wird, getauft. Im Brief war festgehalten, wie viele Teuchel (hölzerne Wasserleitungen) die Brunnengenossen für den Unterhalt der Leitung zu liefern hatten.1842 versorgte der Brunnen 23 Haushalte im Quartier mit frischem Trink- und Brauchwasser. Im gleichen Jahr verfasste die Brunnenkorporation Statuten, die sowohl die Benützung als auch den Froneinsatz der Genossenschafter regelte.Seit jeher eine grosse BedeutungJahrelang galt der Kübachbrunnen als Quartierzentrum und Treffpunkt der Menschen. Dank ihm hatten sie Trinkwasser, aber auch Löschwasser im Fall eines Brandes. Hier wurde nicht nur die Wäsche, sondern auch das Geschirr gewaschen, ausserdem fanden an heissen Sommertagen neben den Anwohnern auch ihre Tiere Abkühlung und Trinkwasser.Seit die Wasserversorgung von der Gemeinde gewährleistet wird, ist der Brunnen nicht mehr die Lebensader des Quartiers. Und dennoch werden dem Kübachbrunnen immer noch ähnliche Bedeutungen beigemessen. «Er steht für Tradition, er ist ein Kulturgut von gesellschaftlichem Format und Treffpunkt der Bewohner», sagt Peter Jüstrich, Präsident der Brunnenkorporation. Er ergänzt: «Der Brunnen verschönert das Dorfbild und ist ein belebender Faktor im Quartier.» So planschen an heissen Tagen die Kinder im Brunnen, aber auch Wanderer gönnen sich beim Vorbeiziehen eine Abkühlung.Brunnenfest findet am 18. August stattDie Brunnenkorporation organisiert jährlich einen Brunnenhöck oder ein Grillfest bei der Quelle. Für den Samstag, 18. August, ist anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Brunnens ein Fest geplant. «Es soll ein gemütliches Fest mit Musik und kulinarischen Köstlichkeiten geben», informiert der Präsident. Zusätzlich gibt Felix Indermaur Geschichten aus dem Quartier zum Besten. Anlässlich des Jubiläums werden eine Sitzbank und eine Beschriftungstafel mit der Geschichte des Brunnens angebracht.Rund 50 Liegenschaften sind in der Brunnenkorporation zusammengeschlossen, deren Aufgabe es ist, sowohl den Brunnen als auch seine Quelle am Tigelberg zu unterhalten. Darüber hinaus sieht sich die Korporation dafür verantwortlich, den Brunnen für künftige Generationen zu bewahren – wenn auch nicht mehr primär als Trinkwasserspender, «sondern mehr als Kulturgut mit ästhetischem Wert für das Quartier», wie Peter Jüstrich sagt.Benjamin Schmid