Eishockey 10.02.2023

Vom Rheintaler Doppelschlag erholte Bellinzona sich nicht mehr

Der Playoff-Auftakt ist geglückt: In Bellinzona gewannen die Rheintaler am Donnerstagabend mit 3:1. Ausschlaggebend dafür war ein Doppelschlag im ersten Drittel.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 10.02.2023

Im ersten Playoffspiel loderte es schon nach 30 Sekunden vor Bellinzona-Goalie Canepa. Die Startphase gehörte den Gästen. In der achten Minute zeigten sie ihre starke Tagesform. Sie trugen gegen Bellinzonas Paradelinie eine Traumkombination vor, in der die Scheibe von Cedric Egger über Pascal Obrist zu Yanick Bodemann kam, der sie mustergültig zum 1:0 unter der Latte platzierte.

Das weckte die Tessiner kurz auf, doch Noel Vetter luchste einem Roten die Scheibe an der eigenen blauen Linie ab und zog unwiderstehlich los. Es brannte lichterloh in Bellinzonas Abwehr, doch trotz Störaktion des letzten Verteidigers parkierte Vetter den Puck im Netz. Der SC Rheintal führte mit 2:0 – und es waren noch keine neun Minuten gespielt. Bei diesem Spielstand blieb es bis zur ersten Pause.

Die Tessiner blasen in Drittel zwei zur Aufholjagd

Die Gastgeber kamen entschlossener aus der Pause. Die Rheintaler hielten gut dagegen, doch sie waren machtlos, als Topskorer Elias Bianchi bei Spielhälfte das Anschlusstor erzielte.

Danach kamen in einem bis dahin eher ruhigen Spiel erste Emotionen auf, und je ein Spieler pro Team wanderte in die Kühlbox. Die Moser-Truppe kontrollierte das Spiel aus sicherer Defensive, vergab aber zu viele Chancen. Bellinzona hatte hingegen kurz vor der zweiten Pause eine gute, der Ausgleich gelang aber nicht.

Mit dem kleinstmöglichen Rückstand, in Überzahl und mit fünf Stürmern startete Bellin­zona ins dritte Drittel. Doch der SCR kassierte kein Tor – dank Goalie Ramon Metzler und einer gehörigen Portion Glück. Bellinzona suchte dann erneut eine Rheintaler Strafe, bekam sie, der SCR zeigte aber Grösse und verhinderte den Ausgleich mit allen legalen Mitteln.

Dramatik pur in den Schlussminuten

Die Luchse spielten nicht auf Resultathalten, sie griffen keck an. Ein Lattenknaller war aber die einzige Ausbeute. Es folgte eine Strafe für Bellinzona. Dem SCR gab das Luft, die zwei Minuten brachten aber nichts Zählbares ein. Den Hausherren lief die Zeit davon; sie nahmen ihr Time-out und den Torhüter aus dem Spiel.

Die Nerven der angereisten vier Rheintaler Fans wurden strapaziert. Die verletzten Vincent Sauter und Mathias Hagen sowie der Reporter erlebten auf der Tribüne eine Berg- und Talfahrt der Gefühle und schrien ihre Kameraden zum Sieg. Nach etlichen Fehlversuchen klappte es dann: Lukas Thurnherr legte die Vorlage von Valentino Fritz ins leere Tor und machte mit dem 3:1 den Sack zu. Die Erleichterung war riesig, der Sieg verdient. Die Rheintaler zeigten mehr Willen als die Tessiner, die noch nicht richtig im Playoff-Modus angekommen waren.

Am Samstag, 17.30 Uhr, findet in Widnau das zweite Spiel der Serie statt. Die Tessiner werden eine Reaktion zeigen, sonst könnte die Serie am nächsten Dienstag in Bellinzona bereits fertig sein. Gewinnen die Tessiner eines der nächsten zwei Spiele, kommt es am Donnerstag, 16. Februar, zu einem zweiten Rheintaler Heimspiel.

1. Liga, Playoff-¼-Final
Bellinzona – Rheintal 1:3 (0:2, 1:0, 0:1)
Centro Sportivo – 125 Zuschauer – SR: Blum; Dom, Käppeli.
Tore: 8. Bodemann (Obrist, Egger) 0:1, 9. Vetter 0:2, 32. Bianchi (Incir) 1:2, 60. (59:35) Thurnherr (Fritz) 1:3.
Strafen: Bellinzona 2×2, Rheintal 3×2 Minuten.
Rheintal: Metzler, Heeb; Egger, Obrist, Vetter, Bodemann, Moosmann; Pilgram, Berweger, Stoop, Bartholet, Adam; Thunrherr, M. Waidacher, L. Waidacher, Kuster, Fritz; Monnat.
Weitere Ergebnisse: Luzern – Burgdorf 1:2, Wetzikon – Herisau 2:1, Wil – Prättigau-Herrschaft 6:0.