4. Liga: Staad, Rheineck, Heiden vor 10 Stunden

Unterschiedliche Ambitionen bei den drei Viertligisten

Mit Staad, Rheineck und Heiden starten drei Fanionteams aus der Region in der 4. Liga. Während sich mit Staad eines davon den direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga vornimmt, will Rheineck vorne mitspielen. Der FC Heiden wird sich eher gegen hinten orientieren müssen.

Von Lukas Alder, Christian Wenger, Remo Zollinger
aktualisiert vor 4 Stunden
Inhaltsverzeichnis

Am Samstag, 6. September, treffen auf der Stapfenwis die ambitionierten Viertligisten Rheineck und Staad aufeinander. Es wird wohl ein spannendes Derby. Heiden wurde in eine andere Viertliga-Gruppe eingeteilt.

Neuer Trainer und junges Kader beim FC Staad

Nein, es war definitiv nicht, was man sich in Staad im Sommer 2024 vorgestellt hatte, als mit Daniel Bamert ein Trainer mit A-Diplom vorgestellt wurde. Bamert war vor Saisonende wieder weg und Staad spielt nun wieder eine Liga tiefer – während der Übungsleiter Zweitligist Steinach trainiert und drei Stammspieler (Luca Grab, Marco Morgante, Cédric Carrel) mitnimmt. Auch die Abgänge von Marco Liechti und Gentrit Rexhepi sowie der Rücktritt von Fisnik Sinani dürften ins Gewicht fallen. Keine leichte Aufgabe für den neuen Trainer Marco Rhyner, der vom Diepoldsauer Nachwuchs kommt.

Dafür bringt er zwei A-Junioren mit: Mehmet Kirman und Kaan Kirman. Aus dem eigenen Nachwuchs werden Janis Thomann, Dylan Schlatter und Zaim Canoski integriert, von Winkeln II kommt Robin Filiz zurück. Namhafte Verstärkungen, die eine Vergangenheit im Bützel haben, kommen von Rorschach-Goldach: Iain Geisselhardt und Goalie Nemanja Babic. Wobei besonders bei Letzterem fraglich ist, wie oft er helfen kann. Schliesslich waren Rückenbeschwerden im letzten Winter der Grund, weshalb er beim damaligen Zweitligisten die Handschuhe an den Nagel hing.

Nach dem Ausscheiden im Cup gegen Drittligist Uznach lautet das Saisonziel Rückkehr in die 3. Liga. Dass dies nicht einfach wird, sah man beim letzten Abstieg 2017: Damals dauerte es (auch coronabedingt) bis 2021, ehe die Rückkehr gelang.

FC Rheineck will sich der Spitze weiter annähern

Bei Rheinecks 5:2-Sieg im Cup gegen Steckborn ist zu sehen, was das Team ausmacht: Es ist, wenn es will, äusserst spielstark. Es ist aber auch launisch. Genau das hat in der letzten Saison dazu geführt, dass es mit dem «vorne mitspielen» nicht so richtig geklappt hat; es gab oft ärgerliche Punktverluste und als Fünfter lag man letztlich hinter den eigenen Erwartungen.

Diese Saison will Rheineck konstanter auftreten – «und disziplinierter», wie Sportchef Roberto De Nardin sagt. Positiv ist sicher, dass das Team bis auf wenige Ausnahmen zusammengeblieben ist. Und die Zuzüge lesen sich gut: Flügelflitzer Florent Imeri ist zurück, Gentrit Rexhepi und Valdon Axhija haben viel Potenzial und mit Akash Jeyakaran kommt ein neuer Goalie, der auch ein Leader sein soll.

Zudem hat Rheineck mit Luciano Cipriano und Pasquale Marciello ein neues Trainerduo, «das selber in hohen Ligen gespielt hat und die Sprache der Spieler spricht», so De Nardin. Neu ist auch Vithusan Karunakaran als Teammanager.

Wohin soll es gehen? «Ich bin sicher, wir haben das Potenzial, vorne mitzuspielen. Aber die 4. Liga ist nicht einfach», so De Nardin. Die letzte Saison hat ihn das gelehrt; er erwartet die «unberechenbaren» Liechtensteiner, aber auch Staad vorne und spricht nicht über den Aufstieg. Aber: «Das Team hat ein internes Ziel, das ich gar nicht kenne – und das ist gut so.»

Sehr spätes Glück für den FC Heiden

Der Abstieg in die 5. Liga war bereits Tatsache, dank eines Teamrückzugs kam Heiden aber doch zum Handkuss – und darf auch 2025/26 in der 4. Liga starten. Für die gebeutelten Vorderländer ist das eine Chance, sich zu beweisen, war die letzte Saison doch geprägt von Nackenschlägen. Diese beschäftigten das Team im letzten Fussballjahr negativ, sagt Fabian Sauter. Er leitet seit dem Sommer die Geschicke, nachdem Trainer Milan Preocanin zurückgetreten ist. «Wir müssen besonders in den engen Spielen aktiver bleiben», so eine Erkenntnis Sauters.

Dies angehen möchte er mit mehr Kommunikation und mehr Trainingsintensität, wobei sich Heiden nach seiner Einschätzung auf dem richtigen Weg befindet. Dazu tragen auch die A-Junioren bei, mit denen die Zusammenarbeit intensiviert wurde. «Sie bringen Schwung und einen positiven Konkurrenzkampf, das motiviert gegenseitig», so Sauter, der den Nachwuchs jedoch nicht verheizen möchte. Dass die letztjährige Ausbeute ausbaufähig ist, weiss der Trainer. Er schielt zwar in Richtung Tabellenmittelfeld, bleibt aber auch Realist. «Unser Saisonziel ist der Ligaerhalt.»

Mit Loris Ulmann verlor sein Team im Sommer den Abwehrchef, er läuft neu für die Senioren auf. Zwar hat der langjährige Kapitän versprochen, in Engpässen einzuspringen, die Lücke sollen aber jüngere Kräfte füllen. Gelingt dies, ist mit dem nötigen Wettkampfglück der Ligaerhalt machbar – und Ulmann kann sein Senioren-Dasein in vollen Zügen geniessen.

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