Promotion 12.04.2025

Trump packt den Zollhammer aus ... und (vorerst) wieder ein

Handelskrieg reloaded? Mit Zöllen, Rückziehern und neuen Drohgebärden erzeugt Donald Trump erneut Turbulenzen auf den Weltmärkten. Die Börsen reagieren nervös, die Politik sucht nach Lösungen.

Von pd
aktualisiert am 12.04.2025

Die Welt hält angesichts der erratischen Wirtschaftspolitik von Donald Trump den Atem an. Am Mittwoch traten die am «Liberation Day» angekündigten reziproken Handelszölle in Kraft. Darüber hinaus stellte der US-Präsident mit der Einführung von Sonderabgaben auf Arzneimittel schon die nächste Eskalationsstufe in Aussicht.

Nur wenige Stunden später ruderte er jedoch zurück. Nachdem ihn neben zahlreichen Wall-Street-Grössen auch sein Berater, Elon Musk, öffentlich kritisiert hatte, kündete Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social eine 90-tägige Zollpause an, in der Pauschalsatz von 10 % gelten würde. China wurde von der Regelung explizit ausgenommen.

Für Einfuhren von dort hob die US-Regierung den Zollsatz als Antwort auf dessen Gegenmassnahmen weiter an – auf nun 125 %. Die Europäische Union (EU) beschloss in der Zwischenzeit ihrerseits Importgebühren auf eine Vielzahl von US-Produkten (u.a. Sojabohnen und Stahlwaren), die allerdings ebenfalls ausgesetzt werden. Die EU will, wie auch die Schweiz, auf Verhandlungen setzen.

Die Woche startete Tiefrot

Die Aktienmärkte fuhren diese Woche Achterbahn. Der Wochenauftakt verlief tiefrot. Das Angstbarometer VIX, das die Schwankungsbreite des US-Marktes misst, kletterte zeitweise um über 50 Punkte. Vergleichbare Werte gab es in den letzten 25 Jahren zwei Mal: in der Finanzkrise und beim Ausbruch der Corona-Pandemie.

Angesichts des Zoll-Aufschubs starteten die Börsen aber einen Stabilisierungsversuch – die Aktien der arg gebeutelten «Glorreichen Sieben» rund um Amazon & Co. verbuchten am Mittwoch teilweise zweistellige Kursgewinne. Anleger suchten sichere Kapitalhäfen. Der Schweizer Franken legte zum Euro und US-Dollar deutlich zu. Gold verspürte zwar Gegenwind in Form der Margin Calls vieler Banken und Broker, näherte sich aber im Wochenverlauf wieder seinem Rekordhoch bei 3167 Dollar pro Unze an.

Die Konsumentenpreise in den USA verteuerten sich im März um 2,4 %. Im Vormonat lag die Rate bei 2,8 %. Damit ist die Inflation einen Tick näher an den 2 %-Zielwert der Notenbank Fed gerückt. Allerdings sind in den Zahlen die Effekte der US-Handelspolitik grösstenteils noch nicht berücksichtigt. Entsprechend dürfte der Preisdruck wieder zunehmen. Die Fed deutete eine vorsichtige Gangart an.

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