Heerbrugg 11.07.2025

Tödliche Attacke: Staatsanwaltschaft fahndet nach flüchtiger Täterschaft

Ein 17-jähriger Asylbewerber aus Algerien stirbt nach einer Messerattacke. Er war im Bundesasylzentrum in Altstätten untergebracht.

Von kapo/nat/kat
aktualisiert vor 9 Stunden

Kurz nach 3.45 Uhr in der Nacht auf Freitag meldete eine Drittperson der Polizei, dass am Bahnhof in Heerbrugg eine Person blutend am Boden liege. Die ausgerückte Polizeipatrouille fand einen schwer verletzten Mann mit Schnittverletzungen auf dem Perron liegend vor. Der Rettungsdienst mit Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Wie die Kantonspolizei St. Gallen in einer Medienmitteilung schreibt, zeigt die angetroffene Situation klar, dass der Mann durch eine noch unbekannte Täterschaft getötet wurde. Bei dem 17-jährigen Mann handle es sich um einen Algerier, der im Bundesasylzentrum Altstätten untergebracht war.

Wie viele Schnittverletzungen der 17-Jährige erlitten hat und womit ihm diese zugefügt worden sind, sagt Mediensprecher Hanspeter Krüsi aus ermittlungstaktischen Gründen nicht:

Das ist Täterwissen. Wir wollen vom Täter oder den Beschuldigten hören, wie es zu diesen Verletzungen kam.

Obwohl die Täterschaft noch gesucht wird, geht die Polizei nicht davon aus, dass für die Bevölkerung eine Gefahr besteht, so Krüsi. Ein Grossaufgebot der Kantonspolizei, der zuständigen Feuerwehr, Mitarbeitende der SBB und der Gerichtsmedizin rückten an den Tatort aus. Die Ermittlungen, eine umfassende Spurensicherung sowie die Fahndung nach der Täterschaft werden unter Leitung der Staatsanwaltschaft geführt.

Der Tatort wurde grossräumig abgesperrt, der Personenverkehr und die Zugpassagiere waren jedoch nicht betroffen. «Da um diese Zeit keine Personenzüge fuhren, konnten wir das betroffene Gleis sowie die Unterführung sperren lassen», erklärt Krüsi. Danach haben die SBB den Verkehr über andere Gleise umgeleitet. Auf Anfrage bei den SBB heisst es, die Auswirkungen auf den Fahrplan seien marginal gewesen.

Alter und Herkunft des Opfers unbestätigt

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) gibt sich zurückhaltend und verweist auf die Kantonspolizei St. Gallen. Es betont, dass es sich bei dem Opfer um eine Person ohne heimatliche Dokumente handle. Alter und Herkunft können somit nicht bestätigt werden. Aus datenschutzrechtlichen Gründen könne das SEM keine weiteren Angaben zu Aufenthaltsdauer und Asylstatus machen.

Laut SEM-Mediensprecherin Magdalena Rast sind im Asylzentrum Altstätten keine grösseren Zwischenfälle bekannt. Trotzdem könne es in Bundesasylzentren immer zu Spannungen kommen. Es seien Orte, an denen verschiedenste Kulturen aufeinandertreffen. Zum aktuellen Zeitpunkt sieht das SEM keinen Bedarf für zusätzliche Sicherheitsmassnahmen. 

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