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Jahresrückblick 28.12.2023

Titelhungrige Teams und Einzelsportler überzeugten im 2023

Mannschaften aus Kriessern, Balgach und Diepoldsau haben 2023 auf nationaler Ebene grosse Triumphe gefeiert. Überzeugt haben auch die Sportlerinnen und Sportler auf zwei Räder – sowie viele andere, die aus der Region stammen.

Hungriger zu sein als Löwen ist fast unmöglich – das gilt auch für den Ringsport in der Schweiz, in dem zuletzt viermal in Folge die Willisau Lions den Meistertitel geholt haben. Mirco Hutter, der Cheftrainer der Ringerstaffel Kriessern, kündigte vor den Finalkämpfen gegen die Luzerner Löwen aber an: «Wir sind hungriger als Willisau.»

Und genau dies war in den beiden darauf folgenden Kämpfen spürbar. Die Kriessner legten einen fast unheimlichen Einsatz an den Tag und besiegten die favorisierten Willisauer (die RSK hatte bis zu den Halbfinals eine eher mittelmässige Saison gezeigt) zu Hause 17:16 und danach auswärts 21:14. Sie heimste so ihren 13. Schweizer Meistertitel ein und verdiente sich diesen, weil sie es schaffte, auf den berühmten Tag X in absoluter Topform zu sein. Zudem hatten während der Qualifikation oft Leistungsträger gefehlt, die entweder verletzt oder international unterwegs waren. Ihre Rückkehr war das Puzzleteil, das den Titel ermöglichte.

Weniger Erfolg hatte indes der RC Oberriet-Grabs, ihm gelang es aber immerhin, auch in diesem Jahr die Liga zu halten.

Balgach und Diepoldsau mit je zwei Meistertiteln

Der STV Balgach hat der Turnschweiz auch in diesem Jahr gezeigt, was er kann. Die Bodenturnerinnen und -turner und die Gymnastikgruppe ohne Handgerät (beide U17) feierten 2023 den Schweizer Meistertitel. Die Bodenriege gewann diesen zum fünften Mal in Folge und musste dabei einige Angriffe von anderen Mannschaften abwehren. Die Gymnastik Jugend B teilte sich die Goldmedaille aufgrund der exakt gleichen Note mit der FSG GymDanse Lancy aus dem Kanton Genf.

Diepoldsaus Frauen holten den Feld-Meistertitel.
Diepoldsaus Frauen holten den Feld-Meistertitel.
Bild: Fabio Baranzini

Im Faustball vergeht kaum eine Saison ohne Rheintaler Titel. Auch 2023 gab es wieder deren zwei zu feiern – beide gingen nach Diepoldsau. Den ersten holten die Männer am «Final 4» in der heimischen Kirchenfeldhalle. Sie besiegten im Halbfinal Widnau sowie im Final Elgg-Ettenhausen mit 4:0 und durften sich verdient Gold umhängen lassen. Auf dem Feld reichte es dann nur zu Rang vier, doch der Hallentitel bleibt.

Die Frauen des SVD Diepoldsau-Schmitter mussten in der Halle noch Dauerrivale Jona den Vortritt lassen, sie verloren den Final zu Hause mit 1:3. Auf dem Feld ging es dann für einmal schon im Halbfinal gegen die Jonerinnen – und Diepoldsau liess diesen beim 3:0-Sieg in Thundorf keine Chance. Im Final ging es dann gegen das starke Satus Kreuzlingen. Diepoldsau liess sich den Titel beim 3:1-Sieg aber nicht streitig machen.

Radsport

Es war das Jahr der Ronja Blöchlinger. Die Vorderländerin räumte in ihrem letzten U23-Jahr richtig ab, auch Thomas Litscher und Simon Vitzthum gewannen Meistertitel.

Ronja Blöchlinger gewann den U23-Gesamtweltcup.
Ronja Blöchlinger gewann den U23-Gesamtweltcup.
Bild: ky

Acht Rennen, acht Siege – dies ist die perfekte Bilanz von Ronja Blöchlinger (Liv Cycling) in der Disziplin Short Race im Mountainbike-Weltcup der Stufe U23. Auch über die olympische Distanz im Cross Country präsentierte sich die 22-jährige Häädlerin von Mai bis Oktober ausnahmslos in Bestform: Nachdem Blöchlinger viermal als Zweite und einmal als Dritte ins Ziel gefahren war, gewann sie das letzte Saisonrennen in Mont-Sainte-Anne (Kanada) und sicherte sich damit nebst dem Sieg in der Disziplinen- auch den ersten Platz in der Gesamtwertung.

Ronja Blöchlinger ist eine Kandidatin für Paris 2024

Nicht nur im Weltcup, auch an Titelkämpfen kam Ronja Blöchlinger der Perfektion nahe: In Val di Sole (Italien) wurde sie Europameisterin im Short Track und Dritte im Cross Country. An den Weltmeisterschaften in Glasgow gewann Ronja Blöchlinger im Cross Country ebenfalls die Bronzemedaille, zudem gewann sie zusammen mit Nino Schurter, Linda Indergand (beide Elite), Dario Lillo (U23), Nicolas Halter und Anina Hutter (beide U19) die Goldmedaille für Swiss Cycling. Und an den Schweizer Meisterschaften verteidigte Ronja Blöchlinger ihren vor einem Jahr gewonnenen Titel im Cross Country der U23 und wurde Zweite im Short Race der Elite.

In dieser Kategorie wird Blöchlinger nächste Saison regulär starten – damit wird sie zur Konkurrentin von Jolanda Neff (Thal) um einen Olympia-Startplatz in Paris 2024. Dafür müsste sie im Elite-Weltcup von Anfang an weit nach vorne fahren – ein ambitioniertes, aber kein unrealistisches Szenario: 2023 (Puck Pieterse) und 2021 (Loana Lecomte) gewann eine Fahrerin frisch aus der U23 den Mountainbike-Gesamtweltcup der Elite.

Weniger erfolgreich war das Jahr von Olympiasiegerin Jolanda Neff (Trek Factory): Erst in den zwei letzten Rennen in Nordamerika fuhr sie als Vierte und Fünfte in die Weltspitze.

Litschers erster «richtiger» SM-Titel in der Elite

Der 34-jährige Thaler Thomas Litscher (Lapierre-Mavic) feierte im Short Race seinen ersten Schweizer Meistertitel seit 2012 in Balgach, damals hatte er sich im bedeutungslosen Elimination durchgesetzt, in dem nur viermal (bis 2015) Titel vergeben wurden. Zudem fuhr Litscher, dem im Weltcup eine solide Saison gelang, an der Short-Race-EM zur Bronzemedaille.

Die Saison von Bahnfahrer Simon Vitzthum (Bischibikes-Tobler) war geprägt von drei Schlüsselbeinbrüchen. Dennoch gewann der 28-jährige wie immer seit 2019 einen Schweizer Meistertitel: Im Madison triumphierte er mit seinem Teamkollegen Claudio Imhof. Im Radquer der Altersklasse U17 gewann zudem der Rorschacherberger Fynn Lanter (RV Altenrhein) den Schweizer Meistertitel.

Leichtathletik

Die Rheintaler Leichtathletinnen und Leichtathleten haben in diesem Jahr schöne Erfolge feiern dürfen. So etwa Larissa Bertényi (Bild unten): Die Widnauerin holte an der Schweizer Hallenmeisterschaft der Aktiven in St.Gallen über 60 Meter Hürden Bronze und war damit sehr glücklich.

Larissa Bertényi gewann an der SM die Bronzemedaille.
Larissa Bertényi gewann an der SM die Bronzemedaille.
Bild: pd

Ausrufezeichen hat auch das Athleticteam des KTV Altstätten gesetzt. Stabhochspringer Maurin Buschor wurde an der SM in der Halle noch Vierter, verbesserte sich dann Outdoor in der Kategorie U23 auf den zweiten Rang und holte Silber – ebenso wie seine Vereinskollegin Sara Bayerl, die diese Disziplin noch gar nicht lange macht. Aylin Rudolph, Sandro Graf und Jodok Buschor fehlte nur wenig zu Edelmetall. Auch sie gehören zum KTV Altstätten.

Fabio Kobelt vom STV Kriessern nahm erstmals an den U23-Meisterschaften teil – und wurde über 110 Meter Hürden auf Anhieb Dritter. Er hat in dieser Saison erreicht, was er sich vorgenommen hatte und durfte sogar an der U23-EM in Espoo, Finnland, starten.

Janis Beuggert ist der Aufsteiger dieser Saison.
Janis Beuggert ist der Aufsteiger dieser Saison.
Bild: Martin Steger

Ein Name war dieses Jahr oft ein Thema: Janis Beuggert (Bild). Der Athlet vom STV Oberriet-Eichenwies ist erst 14-jährig, erregt aber schon einiges Aufsehen – etwa damit, im Hochsprung bereits Schweizer Meister der 16-Jährigen und Rekordhalter bei der U14 zu sein. Über ihn wird es wohl auch in Zukunft einiges zu lesen geben.

 

 

Splitter

Ein Rückblick ist nie in der Lage, alles abzuhandeln, was in einem Jahr geschieht – erst recht nicht im Sport. Es gab aber doch viele Geschichten, in denen Rheintalerinnen und Rheintaler die Hauptrolle gespielt haben.

So etwa am Lauberhorn, wo der St. Margrether Janique Künzler im Januar als Vorfahrer am Start stand. Oder im Unihockey, wo die Ära des UHC Flyers auf ihrem Höhepunkt, in der höchsten Liga, ihr Ende fand, wie Präsident Andreas Rutz bekannt gab.

Titelhungrige Teams und Einzelsportler überzeugten im 2023

Die jungen TZR-Kunstturner, allen voran Lenny Forster sowie David Steiger, glänzten oft mit guten Resultaten. Lars Bäuerle (Bild), HCR-Handballer, war Teil der Schweizer U17-Nati an der EM im Beachhandball in der Türkei. Die Gewichtheberin Tanja Schmid aus Marbach möchte nächstes Jahr an die Europameisterschaft und hat dafür hart trainiert – im November belohnte sie sich dafür mit der EM-Limite und Rekorden.

Erfolgreich war 2023 auch für die Tennisspielerin Zoe Kägi. Im Januar wurde die Thalerin an der Schweizer Meisterschaft starke Dritte – einen Rang, den sie auch an der Junior Champion Trophy im Sommer in Bern doppelt belegte. Erfolge feierte auch die Schwimmerin Janine Schelling. Die Widnauerin hat aber entschieden, ihre schöne sportliche Laufbahn zu beenden, weil der Aufwand zu gross wurde.

Titelhungrige Teams und Einzelsportler überzeugten im 2023

Die «Bösen» sammelten in diesem Jahr fleissig Kränze, der Teilverband ist sehr breit aufgestellt. Eichenlaub gab es für Janosch Kobler, der auch am «Unspunnen» starten durfte, gleich dreimal. Je zwei Kränze gewannen seine Mittelrheintaler Clubkollegen Dean Burch und Fabian Ulmann. Das Schwingerjahr 2024 kann also kommen. Auf grünem Rasen spielt die 15-jährige Berneckerin Brenda Meier (Bild). Die Fussballerin hat es in diesem Jahr in die Schweizer U16-Nati geschafft. Triathlet Alexander Schawalder durfte ebenso wie sein Kollege Mathias Nüesch wieder mehrere starke Ergebnisse feiern – die beiden glänzen durch ihre Nimmermüdigkeit und dadurch, stets ihre Ambitionen zu pflegen.

Dies tat auch Juliano Fontoura. Er prägte den Rheintaler, ja den Schweizer Faustballsport für lange Zeit stark und trat in diesem Sommer zurück. Über einen Titel freuen durfte sich indes Jacqueline Stiefken: Die Bodybuilderin krönte sich im Tessin in ihrer Kategorie zur Schweizer Meisterin.

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