Altstätten 19.03.2025

«Strategie nicht ersichtlich»: Ruedi Mattle übt deutliche Kritik am Notfalldienst-Abbau

Ab April soll es im Spital Altstätten keinen Notfalldienst mehr in der Nacht geben. Das kritisiert Ruedi Mattle. Der Stadtrat Altstätten fühle sich nicht ernst genommen. Zudem nehme man versprochene Leistungen zurück.

Von red/pd
aktualisiert am 19.03.2025

Die HOCH Health Ostschweiz hat angekündigt, den 7x24h-Notfall ab dem 1. April während der Nacht im Spital Altstätten einzustellen. Als Reaktion auf die Meldung hat die Stadt eine Medienmitteilung verschickt. Sie zeigt: Über den Entscheid ist man in Altstätten gar nicht erfreut. Der Stadtrat fühle sich nicht ernst genommen. Auch ziehe die Regierung mit dem jetzigen Entscheid versprochene Leistungen zurück, heisst es weiter.

«Dies schwächt die medizinische Grundversorgung im Rheintal und widerspricht den ursprünglichen Aussagen der Kantonsregierung», lässt sich Stadtpräsident Ruedi Mattle zitieren.

Die Bevölkerung solle flächendeckend innerhalb von 20 Fahrminuten selbständig eine 7x24h-Anlaufstelle in einem Spital oder einem Gesundheits- und Notfallzentrum (GNZ) erreichen können. Davon könne heute allerdings keine Rede sein. Nicht nur wird der 7x24h-Notfall eingestellt, auch im geplanten GNZ ist kein Notfall mehr vorgesehen. 

Regierung versprach zuletzt etwas anderes

Noch im Juli 2023 versprachen Regierung und der Verwaltungsrat der damaligen Spitalregion an einer Informationsveranstaltung, dass das künftige Gesundheitszentrum im ambulanten Bereich in etwa das gleiche Angebot umfassen werde wie das Spital Altstätten – lediglich der stationäre Bereich falle weg.

Jetzt fordert der Stadtrat die Führung von HOCH Health Ostschweiz und die Kantonsregierung auf, nicht schrittweise von ihren ursprünglichen Zusagen abzurücken, sondern die Interessen der Rheintaler Bevölkerung ernst zu nehmen. Es brauche den Mut, eine nachhaltige kantonale Gesundheitsversorgung aufzubauen, die mittelfristig wieder Chancen auf Wachstum und Rentabilität eröffne.

Ruedi Mattle kritisiert das Vorgehen des Regierungsrats klar. Er sagt:

Eine Zielausrichtung und konsistente Strategie, wie das verlorene Vertrauen zurückgewonnen werden soll, ist zumindest von aussen nicht ersichtlich.

Der Stadtrat befürchtet, dass der fortschreitende Leistungsabbau sowohl Patientinnen und Patienten als auch Fachkräfte vergrault. Die Stadt werde die weitere Entwicklung genau beobachten und sich weiterhin dafür einsetzen, dass die medizinische Grundversorgung im Rheintal nicht weiter ausgehöhlt wird.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.