06.04.2022

Steuern runter trotz Investitionsbedarf

Die Gemeinde hat in den nächsten Jahren kilometerweise Strassen und Werkleitungen zu erneuern. Trotzdem soll der Steuerfuss um zehn Prozentpunkte auf noch 109 % sinken. Und dabei soll es nicht bleiben.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Die Bürgerversammlung von heute Abend wird über einen Kredit von 1,5 Mio. Franken für die Sanierung der Hans-Saxer-Strasse zu befinden haben. Das ist die Strasse, die den Hang hinauf mäandrierend das Wohngebiet unter dem Landgasthof Hölzlisberg erschliesst. Die ersten Häuser dort wurden vor rund 50 Jahren gebaut. So alt sind auch die Strasse und die Werkleitungen in ihr. Und sowohl die Strasse als auch die Leitungen sind sanierungsbedürftig. In den nächsten Jahren seien ausserdem die Oberaustrasse und die Oberrieterstrasse zu erneuern, kündigte Gemeindepräsident Alex Arnold an der Vorversammlung am Dienstag an. Finanziell würden dies «weitere grosse Brocken» sein.Trotz des erheblichen Investitionsbedarfs beantragt der Gemeinderat der Bürgerversammlung heute eine Steuerfussreduktion von 119 auf noch 109 %. Und dabei soll es nicht bleiben: Der Gemeinderat hat in den nächsten Jahren weitere Steuerfusssenkungen im Sinn.Komfortables Polster: 4,5 Mio. Franken auf der SeiteAuf das Niveau von Balgach (die Bürgerschaft befindet dort am kommenden Sonntag über einen Gemeindesteuerfuss von noch 64 %) werde Eichberg zwar kaum je kommen. Im Bereich des Möglichen hält der Gemeinderat aber immerhin einen Steuerfuss im zweistelligen Bereich, also unter 100 %. Möglich macht’s das Eigenkapital von 4,5 Mio. Franken (Ende 2021). Für eine kleine Gemeinde wie Eichberg sei dies «ein etwas gar grosses Polster», meinte Arnold. Im Verlauf der nächsten sechs Jahre will der Gemeinderat es auf noch etwa zwei Millionen Franken schrumpfen lassen.Für die Strassensanierungen (und die Rathaus-Sanierung, siehe Ausgabe von gestern) wird nicht alles davon benötigt. Dies nicht zuletzt, weil der Ersatz der Werkleitungen nicht mit Steuergeldern, sondern über Gebühren finanziert wird. Die Werke erheben sie via Verbrauchsabrechnung. Im Fall der Hans-Saxer-Strasse macht der steuerfinanzierte Anteil für die Sanierung der Strasse «nur» 250 000 Franken aus.