Jenny Mosch ist erst 18-jährig, in der Rheintaler Schiesssportszene aber schon sehr bekannt. Ihre Bekanntheit erlangte sie primär dank der Erfolge an der Modellkanone – aber auch im Target Sprint ist sie dabei. Als Teilnehmerin und als Leiterin.
Angenehm warm ist es nicht gerade, als sich die Target-Sprinterinnen und -Sprinter am letzten Samstag in Oberriet trafen. Dem Trainingseifer der Teilnehmenden tat dies aber keinerlei Abbruch. Jenny Mosch führte durch das Einwärmen, danach kümmerte sie sich liebevoll um die Kids, die sich teilweise erstmals am Luftgewehr versuchten. Es war ihr anzusehen: Ihr liegt etwas an der Entwicklung dieses Sports.
Eine Art Biathlon, aber ohne Schnee
Doch was ist Target Sprint überhaupt? Peter Benz, seit 40 Jahren in verschiedenen Funktionen in und um den Schiesssport tätig, erklärt: «Es ist eine Art Biathlon, aber ohne Schnee.» Im Target Sprint legen die Athletinnen und Athleten erst 400 Meter zu Fuss zurück, dann schiessen sie, dann gibt es wieder 400 Meter, noch eine Phase Schiessen und zum Abschluss noch die dritten 400 Meter. Geschossen wird mit dem Luftgewehr, fünf Ziele gilt es mit 15 Schuss zu treffen, sonst gibt es eine Zeitstrafe. Benz wird dann ausführlicher, geht auf die verschiedenen Kategorien ein.
Interessant dabei: Die Jüngsten (Kids) dürfen liegend aufgelegt und die Cadets stehend aufgelegt schiessen, die Laufstrecke ist aber für alle gleich lang und beträgt 1,2 Kilometer. Es gibt sieben Kategorien, in denen in der Schweiz Wettkämpfe ausgetragen werden – zurzeit sind es noch vier im Jahr, in Zukunft sollen es mehr werden.
Es gilt, das Pulver nicht zu früh zu verschiessen
Target Sprint ist kein Ausdauersport, die Schnellsten brauchen gerade mal viereinhalb Minuten für die ganze Strecke inklusive der Schüsse. Wie wichtig es deshalb ist, die Kräfte gut einzuteilen, wissen auch die Jüngsten. Im Training sind der zehnjährige Fabian und der elfjährige Andrin aus Altstätten dabei. Fabian sagt:
In der ersten Runde muss man noch ein bisschen langsamer rennen, in der zweiten dann schneller und in der dritten ganz schnell.
Die Kids haben den Leiterinnen und Leitern offenbar gut zugehört, denn Benz sagt das Gleiche. Und fügt an: «Target Sprint fasziniert mich, weil es eine körperliche Sportart mit einer anderen kombiniert, bei der vor allem Konzentration gefragt ist.»
Vielfältiges Training mit Experten aus dem Dorf
Die Kombination hat den positiven Nebeneffekt, dass das Training vielseitig ist. Dazu gehörte auch schon eine Laufschule mit Martin Steger von der Läufergruppe Oberriet, in der es darum ging, eine optimale Lauftechnik zu lernen.
Auch das Schiessen will gelernt sein und braucht Training. Andrin bringt es auf den Punkt:
Das Schiessen war am Anfang schon schwierig, aber mit jedem Schuss wird es einfacher.
Er und Fabian sind dabei, weil ihnen der Umgang mit dem Luftgewehr Spass bereitet, sie sich gern bewegen und diese Freude mit Kollegen teilen. Genau dies war der Grund, weshalb Peter Benz mit Kolleginnen und Kollegen den Verein Target Sprint Rheintal gegründet hat. Im Schiessstand ist spürbar: Die Mitglieder sind mit viel Leidenschaft und Herzblut dabei – und wollen als Verein noch viel erreichen.
Target Sprint Rheintal trainiert jeweils montags sowie einmal im Monat am Samstagmorgen. Weitere Infos unter www.ospsv.ch/target-sprint/