Eishockey 12.02.2023

Spiel zwei der Playoffserie geht an die Gäste aus dem Tessin

Der SC Rheintal verliert ein hart umkämpftes Playoff-Spiel gegen GDT Bellinzona knapp mit 3:4. Der Zwei-Tore-Rückstand aus dem Startdrittel war nicht mehr aufzuholen, auch wenn das Spiel der Rheintaler immer besser wurde und weniger Fehler passierten.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 12.02.2023

Viel zu reden gaben einige Entscheide der Schiedsrichter, die das Spiel nicht immer im Griff zu haben schienen. Damit ist die Serie wieder ausgeglichen und die begeisterten Zuschauer können sich auf ein zweites Heimspiel am kommenden Donnerstag freuen.

Beide gaben von 
Beginn an alles

Kein Abtasten, man kennt sich: Das Spiel nahm gleich Fahrt auf und beide Teams legten in hohem Tempo los. Auch das Publikum wurde sofort warm. Bereits in den ersten Minuten gab es Szenenapplaus, was eher aussergewöhnlich ist. Die Rheintaler überstanden die erste unnötige Unterzahl. Doch nur Sekunden später fiel schon der Führungstreffer für die Tessiner. Dann zeigte der alte Mann seine Raffinessen. Vitali Lakhmatov, Jahrgang 1981, schlenzte die Scheibe nach gewonnenem Pully blitzschnell ins Tor. Ramon Metzlers Reaktion kam einen Tick zu spät. Bis zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn drückte er zwecks Weiterbildung noch die Schulbank. Auch das gibt es im Amateursport.

Mit 0:2 ging das erste Drittel an Bellinzona. Kurz nach Wiederbeginn konnte der jüngste Rheintaler, Aidan Monnat, zum 1:2-Anschlusstreffer abstauben. Sein hartnäckiges Nachsetzen zahlte sich aus. In Unterzahl kassierten die Luchse das dritte Tor – wunderbar herauskombiniert durch die Tessiner Routine. Yanick Bodemann, der Teamsenior der Hausherren, schoss sein Tor zum 2:3. Der SCR blieb weiter auf Tuchfühlung. Doch sie hatten sich zu früh oder zu lange gefreut. Denn im Gegenzug ging die Scheibe an die Torumrandung und dann ins Netz. Wieder hatten die Gäste aus Bellinzona zwei Tore Vorsprung. So endete das zweite Drittel ausgeglichen mit 2:2.

Konfuse Entscheidungen verzerrten das Bild

Damit waren die Luchse wieder gefordert. Mit sehr viel Einsatz und Kampfgeist gingen sie ins letzte Drittel. Das wohl schönste Tor des Abends konnte sich Sandro Bartholet zuschreiben lassen. Seine Direktabnahme landete unhaltbar im Tor. Die Luchse hatten Lunte gerochen, marschierten weiter nach vorne und brachten die Gäste öfters in Bedrängnis. Dann das schön kombinierte 4:4 – doch der Unparteiische legte sein Veto ein. Er annullierte den Treffer wegen eines angeblichen Torraum-Offsides.

Seine weiteren Entscheidungen rochen stark nach Wiedergutmachung. Ein Eingriff in die Zeitnehmung und eine fragliche Strafe waren die Folgen. Die Rheintaler kämpften buchstäblich bis zum Umfallen, doch am Ende nütze alles nichts mehr. Trotz eines 1:0 im Schlussdrittel gewann zum vierten Mal in Folge das Gästeteam. Die tolle Kulisse mit über 650 Fans war vom Gezeigten begeistert und freut sich auf eine Wiederholung. Zuerst geht es aber am Dienstag nochmals nach Bellinzona.

1. Liga, Playoff-¼-Final 
Rheintal – Bellinzona 3:4 (0:2, 2:2, 1:0) 
KEB Aegeten – 656 Zuschauer – SR: Krotak; Bächinger, Dittli. 
Tore: 12. Juri (Guidotti, Lakhmatov) 0:1, 16. Lakhmatov (Guidotti) 0:2, 23. Monnat 1:2, 32. Bianchi (Montorfani) 1:3, 38. Bodemann (Vetter) 2:3, 39. Ermani (Fratessa) 2:4, 48. Bartholet (Pilgram, Moosmann) 3:4. 
Strafen: Rheintal 4×2, Bellinzona 6×2 Minuten. 

Rheintal: Metzler, Heeb; Egger, Obrist, Vetter, Bodemann, Moosmann; Pilgram, Berweger, Stoop, Bartholet, Adam; Thurherr, M. Waidacher, L. Waidacher, Kuster, Fritz; Monnat, Binder, Rozajac. 
Weitere Ergebnisse: Burgdorf – Luzern 1:3 (Stand in der Serie: 1:1), Herisau – Wetzikon 1:8 (0:2), Prättigau-Herrschaft – Wil 3:1 (1:1).