Rebstein 30.06.2025

Spannende Improvisationen: Simon Frei feiert Orgel-Debüt in der Kirche

Der junge Berufsmusiker Simon Frei spielt eher nebenberuflich die Orgel, allerdings auf  hohem Niveau. Am Sonntag gab er sein Konzertdebüt.

Von Theodor Looser
aktualisiert am 30.06.2025

Am frühen Sonntagabend fand in der katholischen Kirche das letzte der drei «Sonntags 5nach5»-Konzerte des ersten Halbjahrs statt. Der seit etwa sieben Monaten an dieser Kirche angestellte junge Orgelspieler Simon Frei, hauptamtlich ist er Jazzpianist, gab sein Konzertdebüt an der Orgel.

Er stellte sich dem Publikum mit einem Konzertprogramm vor, in dem er seine vielen mu­sikalischen Vorlieben hörbar machte. Wichtiger Bestandteil des Programms waren die Improvisationen, die er auch im sonntäglichen Gottesdienst gerne spielt.

Spannende
Improvisationen

Dabei nimmt er Einflüsse aus vielen Musiksparten herein, auch aus der Jazzmusik, der klassischen Musik und der Volksmusik. Auffallend an seinem Konzertprogramm waren auch die religiösen Inhalte der Kompositionen, besonders der vielen Gospel-Lieder. Mit einer Improvisation zum Kirchenlied «Maria, dich lieben ist allzeit mein Sinn», startete Simon Frei selbstbewusst und zügig den Konzertabend.

Esther Beyeler vom Kirchenrat begrüsste das trotz Hitze sehr zahlreiche Publikum. In der Kirche war es angenehm kühl. Beim folgenden Latin-Jazz spielte Frei gut durchdachte improvisierte Musikstrukturen. So auch beim folgendem Gospel «Take My Hand, Precious Lord», den er klar, einfach und vor allem sehr persönlich interpretierte. Bei der «Toccata» von Eugène Gigout mussten die Zuhörerinnen und Zuhörer auf Klassik umstellen. Weiter ging es mit Titeln wie «Ev’rything I love» von Cole Porter, der bekannten «Air» von J. S. Bach und einem weiteren Gospel, «Were You There When They Crucified My Lord», dem spirituellen Mittel- und Höhepunkt des gesamten Konzerts. Innig und mit musikalischer Tiefe gespielt, dem Sujet ganz angemessen, kam dieser Titel daher.

Im weiteren Konzertverlauf setzte der Organist Frei weiter auf religiöse Inhalte. Seine ­weitläufigen Improvisation über «Abraham, Abraham, verlass dein Land», «Go Down Moses», der Choral «Wachet auf, ruft uns die Stimme» und die Improvisationen über «Christ ist erstanden» waren die folgenden religiösen Musiktitel, die vom Jazz-­Standard «Nardis» von Miles Davis und dem Bossa-Nova-­Song «Corcovado» unterbrochen wurden.

Schlussbeifall vor dem Publikum

Nach jedem Titel wurde fleissig Beifall gespendet und nach dem letzten Gospel, «Children, Go Where I send Thee» schliesslich der Schlussbeifall, zu dem Simon Frei die Orgel verliess und vor das Publikum trat. Esther Beyeler spendete eine Flasche Whisky als Geschenk, die recht gut zu den Jazz-Improvisationen passte.


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