Die Paarungen zeigten prominente Namen: Am Samstag starteten am Turnier in Widnau der FC Barcelona, Juventus Turin, Bayern München und Manchester City. Und mit Servette schaffte es auch eine Mannschaft aus der Schweiz auf den Spielplan. Es waren freilich nicht die Profis, die man sonst in der Champions oder in der Super League bewundert, die auf Torejagd gingen. Der Einsatz der Protagonisten, die ihr Können zeigten, war aber nicht weniger gross als jener der Stars. Es wurde um jeden Ball gekämpft – mit einer Fairness, die beeindruckte.
Plusport Rheintal und der FC Widnau luden zum zweiten Biene-Hallenfussballturnier für Kinder und Erwachsene mit einer geistigen, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung ein. Mehr als 80 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Spiele von der Tribüne aus und beklatschten manch gelungenen Spielzug, einige schöne Tore und mehrere gekonnte Torhüterparaden.
Glückliche Gesichter auf allen Seiten
Wie am Rasenturnier im letzten Juni, war auch diesmal eine Delegation des FC Lustenau 1907 dabei. «Es ist sehr schön, dass wir in Widnau mitspielen können», sagt Franz Götschl, einer der Trainer des FCL.
Das Turnier ist sehr gut organisiert, es gefällt uns enorm hier. Und wir haben nur zehn Minuten Anfahrtsweg.
Wie der FC Widnau, haben auch die Vorarlberger ein Team, in dem Inklusion und Fussballspass in Einklang stehen. Angefangen haben die Lustenauer mit vier oder fünf Spielern, mittlerweile seien regelmässig gut 15 im Training, sagt Götschl. Und: «Unser grosses Highlight war ein Besuch am Turnier des SK Rapid Wien, wo die Akteure im Allianz-Stadion spielten. Es machte eine Riesenfreude, dass wir unseren ‹Special Needs› eine solche Möglichkeit bieten konnten.»
«Vorhin haben wir hoch verloren» – und Gelächter
Leandro, ein Spieler aus dem Team der Blau-Weissen von ennet dem Rhein, war glücklich.
Ich bin Stürmer und will immer viele Treffer erzielen. Aber heute ist mir ein ganz schönes Tor geglückt.
Der Elfjährige beschreibt mit einem verschmitzten Lächeln, wie er den Ball über den Torhüter gehoben hat, als dieser aus seinem Kasten eilte. Während der Goalgetter erzählt, sieht man es ihm an: So sehen Glück und Freude aus.
Livio, ein Junge, der fleissig ins Training des Widnauer PluSport-Teams kommt, sagt: «Fussballspielen macht einfach Spass. Es ist mein liebstes Hobby.» Immer am Turnier dabei ist Christof Frei. Nach einem Spiel sagt er: «Vorhin haben wir hoch verloren.» Dann lacht er laut und strahlt über beide Ohren.
Faszinierende Arbeit der Betreuungsteams
Die Harmonie zwischen den Betreuerinnen und Betreuern und ihren Schützlingen beeindruckt. Wenn einmal ein Schuhbändel offen war, ein bisschen am Motivationsbarometer gedreht werden musste oder ein haltbares Tor kassiert wurde: Die Trainerinnen und Trainer sind Anlaufstelle für alle Arten von Hilfe. Eine Arbeit zugunsten der Inklusion, vor der man den Hut ziehen muss.
Manche Akteure, die dabei waren, dürften am Abend ziemlich zeitig und müde ins Bett gegangen sein. Vom Turnier werden sie aber bestimmt noch lange erzählen.