Lüchingen 16.03.2023

Schule will im Kirchfeld bauen – aber unabhängig von der Kirche

Am 3. April stellen die Schulbürgerinnen und Schulbürger von Lüchingen die Weichen für das weitere Vorgehen betreffend der Schulraumentwicklung. Falls die Bürgerschaft dem Entwurf des Baurechtsvertrags zustimmt, wird die Verhandlung mit dem Kirchenverwaltungsrat bald weitergeführt.

Von pd
aktualisiert am 16.03.2023

Der Schulrat hat bezüglich der Schulraumentwicklung Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben und sie im Herbst der Bevölkerung präsentiert. Favorisiert wird die Realisierung eines Schulhausneubaus angrenzend an das bestehende Schulhaus Kirchfeld.

Kirche will das Pfarreiheim neu bauen

Das Gebäude soll auf dem Grundstück der katholischen Kirche Lüchingen gebaut werden. Dort, wo jetzt das sanierungsbedürftige Pfarreiheim steht. Die Kirchgemeinde ihrerseits beabsichtigt einen Pfarreiheim-Neubau an einem neuen Standort direkt neben der Kirche.

Damit die Fläche an zentraler Lage durch die Schule genutzt und bebaut werden kann, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Einerseits müssen die Kirchbürgerinnen und Kirchbürger dem Neubau des Pfarreiheims am neuen Standort zustimmen, andererseits braucht es für das Zustandekommen des Baurechtsvertrags eine Einigung zwischen Kirchenverwaltungsrat und Schulrat, die Zustimmung des Administrationsrates sowie von Bischof Markus Büchel.

Wie die laufenden Gespräche zeigen, ist der Kirchenverwaltungsrat grundsätzlich bereit, die gewünschte Parzelle der Schule im Baurecht zur Verfügung zu stellen, sofern bezüglich dem Baurechtsvertrag eine Einigung erzielt wird. Die inhaltlichen Vertragsbestandteile sowie die Abgeltungen müssen nach den beiden Versammlungen gemeinsam erarbeitet werden. Vorgesehen ist ein Vertrag mit 100 Jahren Laufzeit.

Abstimmung über Vertragsentwurf

Damit die Bürgerschaft die ungefähren Rahmenbedingungen des Baurechtsvertrags nachvollziehen kann, hat der Schulrat einen Entwurf erarbeitet. Über diesen befinden die Schulbürgerinnen und Schulbürger an der ordentlichen Schulbürgerversammlung vom 3. April in einer Grundsatzabstimmung. Schulratspräsident Mattia Girardi:

Wir sind überzeugt, dass die Kirche und die Schule mit dem Schulhausneubau Kirchfeld das Dorfzentrum nachhaltig stärken würden.

Hinzu komme die Reduktion der Schulstandorte sowie die zentrale Lage. Synergien zwischen der Schule und Kirche könnten durch eine Nutzung von Parkplätzen sowie der Aula entstehen. Weiter würde der Aussenbereich voraussichtlich miteinander gestaltet.

Ein gemeinsamer Neubau kommt hingegen für beide Parteien aufgrund der unterschiedlichen Nutzungsbedürfnisse nicht in Frage. Mit der Annahme des Vertragsentwurfs zeigt die Bürgerschaft, dass sie den Standortvorschlag des Planerteams und die weiteren Verhandlungen mit dem Kirchenverwaltungsrat mitträgt.

Folglich kann der Primarschulrat bei einem Ja die Gespräche mit dem Kirchenverwaltungsrat weiterführen und die zeitlichen Schritte definieren.

Kirchfeld klarer Favorit

Der Schulrat und die Fachplaner erachten den Standort Kirchfeld als klaren Favoriten. Wie die Machbarkeitsstudie zeigt, könnten mit dem Neubau sämtliche Schulklassen an einem Standort beschult werden.

Einzig der Sportunterricht würde noch im Roosen stattfinden. Für die Umsetzung der Gesamtstrategie «Campus Kirchfeld» rechnet der Schulrat mit einer Investition über 26,6 Mio. Franken.

Dies inklusiv dem Umbau des bestehenden Schulhaus Kirchfeld. Der Neubau einer Turnhalle im Roosen kostet gemäss neuster Berechnungen 6 Mio. Franken. Die Investitionen sind aufgrund steigender Schülerzahlen sowie der sich wandelnden Unterrichtsformen dringend nötig.

Gemeindeversammlungen fällen einen Strategieentscheid

An der Bürgerversammlung geht es zunächst darum, einen Strategieentscheid bezüglich der Standortwahl, respektive dem Baurechtsvertrag in einer ersten Entwurfsfassung zu fällen. Über den allfälligen Budgetposten für das Bauprojekt und den Investitionskredit kann erst nach der Erarbeitung des Baurechtsvertrags befunden werden.