Im Zweckverband Kehrichtverwertung Rheintal organisieren und koordinieren 13 Rheintaler und drei Appenzeller Gemeinden die Entsorgung von Abfällen gemeinsam. Wie dem Jahresbericht des Zweckverbands zu entnehmen ist, hat die Gesamtmenge des Hauskehrichts im vergangenen Jahr leicht zugenommen.
Ein Teil der Zunahme ist auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Zudem ist die durchschnittliche Abfallmenge pro Kopf von 165 Kilogramm im Jahr 2023 auf 169 Kilogramm im vergangenen Jahr gestiegen.
Leicht abgenommen hat hingegen die Gesamtmenge an gesammeltem Glas und Papier. Während im Jahr 2023 noch 1567 Tonnen Glas gesammelt wurden, waren es letztes Jahr 1548 Tonnen. Der Rückgang an Sammelgut hält auch beim Papier an. Die Gesamtmenge ging um 7 Prozent zurück und liegt heute bei 1261 Tonnen. Das gesammelte Grüngut hat im Vergleich zum Vorjahr wieder um 10 Prozent zugenommen. 2024 wurden 3062 Tonnen Grüngut gesammelt.
Ausbau-Tempo wird abnehmen
Unerwartet rasant ging es im vergangenen Jahr mit dem Ausbau an Unterflursystemen vorwärts. Diese ermöglichen der Bevölkerung ihren Abfall unabhängig von den vorgegebenen Sammeltagen zu entsorgen. KVR-Präsident Alex Arnold dazu:
Inzwischen sind in der KVR-Region 420 Unterflursysteme im Einsatz. Das ist rund die Hälfte aller geplanten Anlagen.
Die 70 zusätzlichen Unterflursysteme haben Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung. Denn die Vertragsgemeinden werden vom KVR mit 12'000 Franken pro System unterstützt. Deshalb schliesst die Erfolgsrechnung mit einem Aufwandüberschuss von 1,77 Millionen Franken gegenüber dem budgetierten Rückschlag von 820'000 Franken ab.
Hinzu kamen Mindereinnahmen durch die geringeren Anlieferungen in der Deponie Lienz sowie den Rückgängen bei den Wertstoffen. Beim Ausbau der Unterflursysteme dürfte es nun nicht mehr in demselben Tempo weitergehen wie bisher:
Die weitere Standortsuche ist herausfordernd. Bis jetzt konnten wir vor allem jene Unterflursysteme realisieren, die von den Grundeigentümern gewünscht wurden oder sich auf öffentlichem Grund befinden.
Für das laufende Jahr wurden weitere 500'000 Franken für den Ausbau des Unterflursystem-Netz budgetiert. Insgesamt sieht das Budget einen Aufwandüberschuss von rund 860'000 Franken vor. Damit dürfte das Eigenkapital Ende Jahr auf knapp drei Millionen Franken sinken.
Füllmenge wird überwacht
Im Gebiet Au-Heerbrugg wurden in einem Pilotversuch bei zehn Unterflursystemen Füllstandsensoren installiert. Dank den technischen Hilfsmitteln kann von der Ferne aus überwacht werden, ob das Unterflursystem Platz für weiteren Abfall bietet oder dieses entleert werden muss.
Ziel ist es, dass es künftig zu keinen überfüllten Unterflursystemen mehr kommt und unnötige Leerfahrten reduziert werden. Dadurch sollen mittel- und langfristig Kosten eingespart und die Effizienz gesteigert werden. Ob die Füllstandsmessungen nach der Pilotphase auf die weiteren Unterflursysteme ausgebreitet werden, steht derzeit noch nicht fest. «Wir werden es anhand der gewonnenen Erkenntnisse überprüfen und gegebenenfalls im Jahr 2026 eine Ausbreitung vorsehen», erklärt Alex Arnold.
Schneller als erwartet: Die Hälfte der Unterflursysteme ist realisiert