In der Reithalle des slowakischen Olympiazentrums vor den Toren der Hauptstadt Bratislava brauchte es einige Umbauten, damit die Europameisterschaft der Ringer stattfinden konnte. Es gab unterschiedliche Beurteilungen über die Qualität der Wettkampfstätte. Aber alle konzentrierten sich auf eines: Die Präsenz der Athleten und ihre Leistungen. In der Kategorie bis 82 kg im griechisch-römischen Stil startete Ramon Betschart von der Ringerstaffel Kriessern. Er hatte eine kleine Fangruppe mit Teamkameraden aus dem Rheintal im Schlepptau. Diese sah einen ambitionierten Ramon Betschart, der allerdings einen zermürbenden Kampf mit 1:1 verlor.
Doch der Reihe nach. Die Auslosung brachte Vetsch als Gegner Gela Bolkvadze aus Georgien, den Bronzemedaillengewinner von 2024. Der Weltverband United World Wrestling (UWW) drehte am Regelwerk und führte die früher existierende Auslegung wieder ein: Bei 1:1 gewinnt der Ringer, der die erste Wertung erzielt – zuvor war es umgekehrt. Und das Kampfgericht schickte Betschart in die Bodenlage. Der Osteuropäer punktete zwar, der Schweizer wehrte weitere Angriffe aber erfolgreich ab. Dann lag Bolkvadze in der Bodenposition und es stand 1:1, allerdings mit dem beschrieben Vorteil für den Georgier. Betschart musste also nochmals punkten, schaffte dies aber nicht, obwohl Bolkvadze nochmals in die Bodenlage musste. So gewann der Georgier – und weil er im Halbfinal verlor, blieb Betschart der Weg in die Hoffnungsrunde verwehrt. So dicht aneinander sind Sieg und Niederlage im Ringen.
Auch Vetsch scheitert an einem Georgier
Als letzter Schweizer Ringer stand dann Andreas Vetsch vom RC Oberriet-Grabs auf der Matte. Nach einer Auftaktniederlage gegen den späteren Finalisten Hasrat Jafarov (Aserbaidschan) versuchte Vetsch, sich über die Hoffnungsrunde zurück ins Feld zu arbeiten. Sein Gegner hiess Joni Khetsuriani aus Georgien und er punktete gleich viermal. Danach konterte der Schweizer einen Wurfversuch des Osteuropäers sensationell und presste ihn in der Folge auf beide Schultern. Doch zu Vetschs Unbill lagen die Schultern des Georgiers im Aus, weshalb es nur zwei Punkte gab. Es blieb beim 2:4 – und Vetsch schied aus.

Das Team von Swiss Wrestling war an diesen Europameisterschaften nicht erfolgreich. Die sieben Athletinnen und Athleten konnten in den drei olympischen Disziplinen nur einen einzigen Sieg verbuchen. Der Schwyzer Damian von Euw gewann seinen Auftaktkampf, wurde jedoch in der nächsten Runde gestoppt.
Ramon Betschart und Andreas Vetsch scheitern an der Europameisterschaft