Die Rheintaler Luchse kontrollierten das Spiel und hatten die Appenzeller Bären jederzeit im Griff. Als schlechte Verlierer zettelten die Ausserrhoder in den letzten Minuten einige Schlägereien an, und so wurden die insgesamt 90 Strafminuten trauriger Saisonrekord. Vier verschiedene Rheintaler Torschützen sind Zeichen einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
Der Halbfinaleinzug ist der grösste Erfolg seit dem Wiederaufstieg vor sieben Jahren und in Anbetracht der prekären Personalsituation umso höher einzuschätzen. Im Halbfinal trifft der SC Rheintal nun auf Burgdorf, das erste Spiel findet am kommenden Samstag statt. Am Dienstag, 25. Februar, steht das nächste Heimspiel in Widnau auf dem Programm.
Der SC Rheintal hatte harmlose Herisauer im Griff
Die Appenzeller mussten gewinnen, wenn sie das fünfte Spiel noch erreichen wollten, der SC Rheintal durfte gewinnen und hatte damit sicher weniger Druck. Beide Teams erreichten schnell die Betriebstemperatur, und es gab brenzlige Situationen auf beiden Seiten. In der achten Minute konnte Mica Moosmann den eminent wichtigen ersten Treffer verbuchen und das Spiel in die richtigen Wege leiten. Die erste Strafe blieb ungenutzt, und Herisau suchte den Ausgleich. Sandro Bartholet konnte nach einem schnellen Konter den Torhüter täuschen und die Scheibe zum 2:0 versenken.

Die Herisauer wirkten in den ersten 20 Minuten recht harmlos, sie mussten sich wohl eine gehörige Pausenpredigt anhören und starteten aggressiver ins Mitteldrittel. Dann kassierten sie zwei Strafen und auch prompt das dritte Tor: Mathias Hagen traf auf Vorarbeit der Waidacher-Brüder. Die Bären sahen ihre Felle davonschwimmen und versuchten, mit härterem Körperspiel die Luchse in die Knie zu zwingen. Der wieder sehr stark agierende Goalie Ramon Metzler wusste das mit tollen Paraden zu verhindern.
Frustrierte Appenzeller: Strafenorgie zum Schluss
Die Einheimischen versuchten mit allen Mitteln, zum Torerfolg zu kommen, und hatten Glück, dass ein Abpraller ins Gehäuse der Rheintaler purzelte. Doch nur drei Minuten später stellte Luca Binder wieder auf drei Plustore und hämmerte die Gummischeibe zum 4:1 ins Netz. Nun liessen die Appenzeller ihrem Frust freien Lauf und das eigentlich faire Spiel artete in den letzten Minuten aus. Auf das Resultat hatten die vielen Strafen keinen Einfluss mehr, aber der Herisauer Captain erlebte das Saisonende seines Teams unter der Dusche.
Mit drei Rheintaler Siegen in Folge hatten nach der Startniederlage wohl nur wenige gerechnet. Doch mit drei Junioren im Kader und dem unbändigen Siegeswillen bescherten die Rheintaler ihrem scheidenden Trainer Sascha Moser eine Saisonverlängerung. Dieser beginnt nach einer kurzen Verschnaufpause am Samstag in Burgdorf.
Die Supporter des SC Rheintal organisieren einen Fanbus und hoffen auf lautstarke und zahlreiche Unterstützung. Wann der Bus am kommenden Samstag nach Burgdorf fährt, wird noch bekannt gegeben.
1.-Liga-Playoff-Viertelfinals
Herisau – Rheintal 1:4 (0:2, 0:1, 1:1)
Endstand: 1:3
Sportzentrum - 433 Zuschauer - SR: Graber (König, Sinnathurai).
Tore: 8. Moosmann (Bodemann, Binder) 0:1, 19. Bartholet (Stoop) 0:2; 35. Hagen (L. Waidacher, Stutz) 0:3; 45. Pfranger (Hohl) 1:3, 48. Binder (M. Waidacher, Wiederkehr) 1:4.
Strafen: Herisau 7 x 2, 2 x5 Minuten + 1 Spieldauerstrafe, Rheintal 8 x 2, 2 x5 Minuten + 1 Spieldauerstrafe.
Rheintal: Metzler; Berweger, Binder, Egger, Hagen, Pilgram, Wiederkehr, Baur, Büchel, Bartholet, Bodemann, Moosmann, Stoop, Stutz, L. Waidacher, M. Waidacher, Wiedner, Zerlauth.
Bemerkungen: Rheintal ohne Bernard, Good, Kuster, Monnat, Obrist, Sauter, Thurnherr und Zitz (alle verletzt).
Weitere Ergebnisse: Argovia – Wil 3:8 (1:3), Prättigau – Bellinzona 3:1 (3:1).
Halbfinals (Best-of-5): Wil – Prättigau, Burgdorf – Rheintal.