St. Margrethen vor 4 Stunden

Neuer Leiter der Schreinerfachschule öffnet nächstes Kapitel

Fabian Bertolo übernimmt die Leitung der Schreinerfachschule mit den beiden Standorten Flawil und Buchs.
Er soll die Schul- und Kursstandorte im geplanten Kompetenzzentrum in St. Margrethen vereinen.

Von pd
aktualisiert vor 3 Stunden

Während gut 46 Jahren prägte Ferdinand Riederer den Schreinerverband des Kantons St. Gallen in verschiedenen Funktionen. 28 Jahre unter anderem als Schulleiter. Kurz vor seinem 75. Geburtstag gibt er sein offiziell letztes Amt im Schreinerverband an seinen Nachfolger Fabian Bertolo ab.

Der 42-Jährige absolvierte seine Schreinerlehre in einem grösseren Betrieb, sammelte in verschiedenen Bereichen Erfahrung und bildete sich zum Schreinermeister weiter. Während zehn Jahren gehörte der in Benken lebende Fabian Bertolo der Geschäftsleitung eines Schreinerbetriebs an. Ab dem Jahr 2014 unterrichtete er im Nebenamt an der Schreinerfachschule und absolvierte 2018 die Ausbildung zum Berufsfachschullehrer. Seit 2020 übt Bertolo die Fachlehrerfunktion hauptberuflich aus und übernahm zwei Jahre später zusätzlich die Funktion des Standortleiters der Schreinerfachschule in Buchs.

Schritt Richtung
Kompetenzzentrum

«Für uns ist es ein Glücksfall, dass wir mit Fabian Bertolo eine Fachperson aus unseren Kreisen als Schulleiter gewinnen konnten, die praktische Erfahrung aus unterschiedlich grossen Schreinereibetrieben, unternehmerisches Denken und fundierte Kenntnisse als Lehrperson mitbringt», freut sich Urs Hungerbühler, Präsident des Schreinerverbands des Kantons St. Gallen.

Fabian Bertolo übernimmt die Schulleitung der Schreinerfachschule in einer Zeit, in der grosse Veränderungen bevorstehen. In den nächsten Jahren sollen die beiden heutigen Schulstandorte Buchs und Flawil sowie die Kursstandorte Gossau und Schaan in einem Kompetenzzentrum in St. Margrethen vereint werden. Die Baueingabe für das neu zu erstellende Schul- und Kursgebäude ist erfolgt. Sobald die Baubewilligung vorliegt und die Finanzierung geklärt ist, wird mit den Bauarbeiten gestartet. Der neu gewählte Schulleiter sagt:

Ich sehe es als meine Aufgabe, die unterschiedlichen Kulturen der verschiedenen Standorte zu vereinen und die Ausbildung zu vereinheitlichen.

Der Zusammenzug der Standorte und Fachpersonen eröffne dem Schreinerverband neue Lehrmöglichkeiten. Davon werden in erster Linie die rund 400 Auszubildenden sowie ihre Lehrbetriebe profitieren. Fabian Bertolo: «Mit einem modernen Ausbildungskonzept und zukunftsträchtiger Infrastruktur wird die Ausbildung zur Schreinerin oder zum Schreiner noch attraktiver.»

Die Realisierung des eigenen Kompetenzzentrums ist möglich, weil die Schreinerfachschule seit ihrer Gründung vor über 90 Jahren eigenständig ist. Der scheidende Schulleiter Ferdinand Riederer hat sich vor bald 25 Jahren als Kantonsrat erfolgreich gegen die Kantonalisierung «seiner» Schule eingesetzt. «Dank der Eigenständigkeit sind unsere Entscheidungswege kürzer und weniger von politischen Massnahmen abhängig. Unser Verband kann die Aus- und Weiterbildung rascher den Bedürfnissen der produzierenden Betriebe anpassen und so zur Stärkung der Branche beitragen», sagt Riederer. Seinem Nachfolger kann er eine gut funktionierende und organisierte Berufsschule übergeben. Dabei versichert Ferdinand Riederer ihm und dem Verbandspräsidenten:

Falls mein Rat gefragt ist, bin ich für euch da.

Verbandspräsident Urs Hungerbühler dankt Ferdinand Riederer für seinen grossen Einsatz in den letzten Jahrzehnten und fügt an: «Man spürt, dass Ferdi nach wie vor für das Schreinergewerbe brennt. Er hat all seine Aufgaben bis zum Schluss voller Herzblut ausgeführt.»

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