Was er nicht beherrscht, gesteht er sofort: Er kann den Schweizer Dialekt zwar verstehen, aber nicht sprechen. Aber selbst auf Hochdeutsch liesse sich im Arbeitsalltag wohl kaum ein Meeting durchführen. Die Internationalität der Mitarbeitenden macht Englisch zur Konzernsprache.
Seit zehn Jahren lebt der Deutsche bereits in der Schweiz. Vor seinem Wechsel zu Leica Geosystems leitete Sandfort die international ausgerichtete Gebäudesparte von Siemens in Zug. Den Wohnort Zug wird er aus privaten Gründen beibehalten, unter anderem aufgrund der Ausbildung seiner Kinder. Sandfort ist aber regelmässig in Heerbrugg. Auch besuchte er in seiner neuen Funktion bereits internationale Standorte von Leica Geosystems und weiteren Tochterfirmen, etwa in Grossbritannien, Deutschland, China und Spanien.
Bewusstsein für die Wurzeln
Bei Kaffee und Gipfeli am Sitz von Leica Geosystems an der Heinrich-Wild-Strasse entwickelte sich ein lockerer Austausch über die globale Wirtschaftslage, Probleme der Baubranche, Erfolgsfaktoren und den Standort in Heerbrugg. Die lokale Verwurzelung und die besondere Bedeutung des Unternehmens für die Region sei ihm durchaus bewusst, so der neue Leica-Geosystems-CEO und Präsident von Hexagons Geosystems-Division. Auch Siemens in Zug sei aus dem Zusammenschluss mehrerer kleinerer Firmen entstanden und könne auf «Gene eines Mittelständlers» verweisen.
Mit dem Sondernutzungsplan soll es voran gehen
Und natürlich ging es in dem Gespräch auch um die bereits 2017 aufgegleiste Entwicklung des «Wild Heerbrugg Areals». Der Baustart war ursprünglich für 2024 vorgesehen. Es habe mehrere Gründe für die Verzögerung gegeben, sagt Sandfort, und weiter: «Der geplante Neubau ist eine komplexe Angelegenheit – sowohl für uns als auch für die Behörden.» Auch aktuell liefen im Hintergrund verschiedene Abklärungen.
Letztendlich halten wir als Konzern nach wie vor am Neubau fest und hoffen, baldmöglichst mit dem Baustart loslegen zu können.
Das Vorhaben in den Dimensionen eines Generationenprojekts ist ein Bekenntnis zum Standort Heerbrugg - auch als «Innovationsstandort» für Forschung und Entwicklung. Derzeit sind etwa 25 Prozent aller Mitarbeitenden in Heerbrugg in diesem Bereich beschäftigt.
Internationalität als Erfolgsfaktor
Die regionale Verwurzelung ist wichtig, doch Leica Geosystems, das seit 2005 zum schwedischen Technologiekonzern Hexagon gehört, ist international aufgestellt. Sandfort erklärt: «Unser Unternehmen hat eine dezentrale Organisationsstruktur, um Kundennähe und Marktverständnis weltweit zu optimieren.» Mit Vertriebsorganisationen in zahlreichen Ländern sei man einerseits global vernetzt und anderseits lokal verankert. Die dezentrale Struktur ermögliche es dem Unternehmen, flexibel auf regionale Marktanforderungen zu reagieren und den Kunden weltweit massgeschneiderte Lösungen zu bieten.
Unser internationales Team vereint globale Erfahrung mit lokalem Know-how
Die Internationalität bezeichnet Sandfort als Erfolgsfaktor. Gerade im Baubereich sei es wichtig zu wissen, welche Kundenstrukturen und Arbeitsprozesse in anderen Ländern existieren, um sich auf die speziellen Anforderungen optimal einstellen zu können. Softwarelösungen werden dabei immer bedeutsamer. «Wir helfen unseren Kunden dabei, Arbeitsprozesse produktiver zu gestalten», so der 48-jährige. Viele Werte, die Leica Geosystems für Kunden generiert, vor allem in der Datenverarbeitung, sind softwarebasiert.
Nahbarer CEO: Der neue Leica-Chef, Henning Sandfort, lud zu Kaffee und Gipfeli