«Einmal laufen wir alleine vor das Tor, zweimal liegt der Ball vor dem leeren Kasten und keiner ist dort», so analysierte Au-Bernecks Torhüter Marc-André Bursac nach dem Spiel. Die ersten Minuten waren die Blau-Gelben vermehrt im Ballbesitz: «Die spielen nicht wie ein Tabellenletzter», sagte eine einheimische Matchbesucherin. Vor allem Tahir Redzepi brachte auf dem linken Flügel Zug ins Angriffsspiel der Tägeren-Elf. Und nach 20 Minuten faustete Montlingen-Goalie Fabio Staudacher einen Freistoss von Mario Zivic aus der Gefahrenzone. Es war die erste wirklich gute Möglichkeit des Spiels.
In der 29. Minute pfiff der Schiedsrichter nach einem Foul von Baha Aldin Alsufi an Nurkan Ibrahimi einen Penalty – diesen verwandelte Volkan Akyildiz unhaltbar. Keine zwei Minuten später zog Redzepi auf Links davon, setzte sich gegen Noel Lüchinger durch und bezwang Staudacher mit einem platzierten Schuss. Au-Berneck blieb in der Folge dran – und nach einer Ecke von Varano, die er nahe auf das Tor zirkelte, konnte Lüchinger klären, ehe es gefährlich wurde. Mit einem Abschluss von Ibrahimi, den Bursac parierte, ging es in die Pause.
3:1 durch Montlinger Eigengewächs
Flurin Zoller, in der Halbzeit für Fitim Ramadani eingewechselt, stand bei seiner ersten Aktion im Mittelpunkt. Gegen Bursac kam er einen Wimpernschlag zu spät. Nach der nächsten Aktion jubelte Rot doch: Ibrahimi profitierte von einem zu kurzen Rückpass und bezwang Bursac sicher zum 2:1. Au musste nun noch offensiver agieren: Marino zog in der 55. Minute alleine auf Staudacher. Dieser wehrte ab, Redzepi erlief sich das Leder, dessen Abschluss fing Abwehrpatron Florian Haltiner aber ab. In der 64. Minute konnte Valdet Istrefi den durchgebrochenen Redzepi nur noch mit einem Foul am Abschluss hindern. Weil er bereits drei Minuten vorher Gelb gesehen hatte, musste er vom Platz.
Eine verbesserte FCM-Infrastruktur
Nach zweieinhalb Jahren intensiver Arbeit im siebenköpfigen Projektteam feierte der FCM am 28. März: Die Bürgerversammlung der Politischen Gemeinde Oberriet nahm das Projekt «Kolbenstein 2030» mit grosser Mehrheit an. Es ist ein starkes Zeichen aus der Bevölkerung für die Zukunft des Clubs, der rund 400 Mitglieder zählt, davon über 230 Juniorinnen und Junioren.
Verständlich, dass der Kolbenstein aktuell immer wieder an die Kapazitätsgrenzen stösst. «Die Plätze sind unter der Woche mit Trainings voll belegt. Während längerer Schlechtwetterperioden im Frühling oder im Herbst wird es ganz schwierig, alles unter einen Hut zu bringen», sagt Clubpräsident Dominik Sieber. Und: «Für uns war schön, zu sehen, wie die Bevölkerung mit diesem Projekt hinter dem Verein steht.»
Florian Scharrenbroich, der Trainer der in die Youth League aufgestiegenen A-Junioren, sagt: «Wir waren im Winter vor allem in der Halle und haben Lauftrainings organisiert. Bevor die Saison begann, haben wir nur zwei- oder dreimal auf einem Kunstrasen trainiert. Dafür mussten wir nach Vorarlberg fahren.» Diese Zeiten dürften in spätestens zwei Jahren vorbei sein, bis dann soll der Plastikrasen im Einsatz sein. Nebst diesem werden der Hauptplatz und der Trainingsplatz saniert sowie die Parkplätze erweitert. Dem Projektteam gehören Helmuth Hutter (Projektleiter), Ramon Benz, Dominik Sieber, Dominik Tiziani, Joel Manser, Maik Baumgartner und Herbert Kühne an.
«Das gibt lange 25 Minuten», sagte ein Montlinger Fan. Die Einheimischen sortierten ihre Kräfte und agierten nun aus einer kompakten Defensive heraus. Den Gästen war vom Einsatzwillen her kein Vorwurf zu machen, doch die Zeit begann ihnen davonzurennen. Montlingen haushaltete clever und hatte nach 75 Minuten Glück, als Haltiner kurz vor der Linie einen Schuss von Varano entschärfte. In der 90. Minute flankte Akyildiz nach einem Zweikampf in die Mitte, wo das Montlinger Eigengewächs Elia Baumgartner den 3:1-Endstand markierte.
Au-Berneck hätte das Spiel kehren können
Didi Metzler, Assistenztrainer der Auer, sagte: «Wenn man den Gegner auf diese Weise stark macht, ist es schade. In der zweiten Halbzeit hatten wir Chancen, das Spiel von 1:2 auf 3:2 zu kehren.» Mario Zivic bemühte die alte Fussballerweisheit: «Machst du sie vorne nicht, kriegst du sie hinten. Hätten wir gewonnen, wären wir dran gewesen.» Und Montlingens Trainer Besart Shoshi sagte: «Trotz einem Mann weniger haben wir nicht viel zugelassen.»
Noch sind zehn Spiele zu absolvieren. Montlingen kann die nächsten Spiele ohne Druck angehen. Nächster Gegner ist auswärts Tabellennachbar Ruggell. Au-Berneck empfängt am Samstag den FC Buchs.
2. Liga, Gruppe 1
Montlingen – Au-Berneck 3:1 (1:1)
Kolbenstein – 420 Zuschauer – SR: Luman, Gmür.
Tore: 29. Akyildiz (Pen.) 1:0, 31. Redzepi 1:1, 48. Ibrahimi 2:1, 90. Baumgartner 3:1.
Montlingen: Staudacher; N. Lüchinger, Istrefi, Haltiner, Sarac; Ramadani (46. Zoller), Üçüncü, Baumgartner, Ibrahimi; Caglar; Akyildiz.
Au-Berneck: Bursac; Navarro (85. Benmbarek), Alsufi, Dervisevic, F. Dierauer (78. T. Dierauer); Eppler (46. Shala), D. Varano, Zivic, Redzepi; Mayer; Marino.
Gelbe Karten: 14. D. Varano, 61. Istrefi, 67. Haltiner, 83. Zivic.
Gelb-rote Karte: 64. Istrefi.
Rangliste: 1. Rorschach-G. 16/41, 2. Vaduz II 15/33, 3. Romanshorn 16/29, 4. Schaan 16/27, 5. Ruggell 16/26, 6. Montlingen 16/26, 7. Ems 15/22, 8. Buchs 16/22, 9. Steinach 19/17, 10. Valposchiavo 19/17, 11. Amriswil 16/15, 12. Teufen 16/13, 13. Mels 16/13, 14. Au-Berneck 16/9.
Montlingen siegt im Derby gegen den FC Au-Berneck mit zehn Mann 3:1