Stell dir vor, du spielst ein Blasinstrument und erhältst die einmalige Chance, mit Gleichgesinnten in die USA zu reisen, Konzerte zu geben und unvergessliche Erlebnisse zu sammeln. Diese Möglichkeit bietet das Projekt «RhineTalents». Hier wird jungen Musikerinnen und Musikern ein Weg eröffnet, der weit über das gewohnte Vereinsleben hinausgeht.
Ein internationaler Austausch mit den USA
Die Idee dazu stammt von Michael Wachter, Dirigent des Musikvereins Rüthi. Mit der Jugendmusik Sinfonics St. Gallen hat er bereits mehrfach eine Reise über den Teich unternommen – in Zusammenarbeit mit der Blue Lake Camp Organisation. Das gleichnamige Camp ist ein renommiertes Sommerlager in Michigan, USA.
Es hat sich auf die künstlerische Ausbildung von jungen Menschen spezialisiert. Ein besonderes Merkmal des Camps ist sein internationales Austauschprogramm, das jungen Musikerinnen und Musikern die Möglichkeit gibt, ihre Fähigkeiten im Ausland zu präsentieren und kulturelle Erfahrungen zu sammeln.
Nun will Michael Wachter das Projekt im Rheintal wiederholen – mit hiesigen Blasmusikanten zwischen 16 und 25 Jahren gründet er eine Youth Concert Band. Patrick Bichler sagt:
Wir wollen zeigen, dass Musik keine Grenzen kennt und junge Talente durch solche Erlebnisse enorm wachsen können.
Er ist Jugendverantwortlicher im St. Galler Blasmusikverband und Mitglied des Vereins RhineTalents, der für diesen Anlass gegründet wurde.
Vereinsübergreifende Arbeit trägt Früchte
Ziel ist es, 50 bis 60 Teilnehmende aus dem Rheintal für die Youth Concert Band zusammenzubringen. Im August findet ein Kennenlernen statt. Anschliessend wird wöchentlich geprobt.
Dass solche vereinsübergreifende Projekte funktionieren, bewies Patrick Bichler auch mit der Marschmusikformation Young Revolution. Diese gewann letztes Jahr am Eidgenössischen Jugendmusikfest in St. Gallen den ersten Platz und ist derzeit Schweizer Meister in der Kategorie Marschmusik mit Evolutionen (Showelementen).
Mit «RhineTalents» hat Young Revolution, ausser der Parallele, junge Blasmusikanten aus mehreren Vereinen zusammenzubringen, jedoch nichts zu tun. Patrick Bichler sieht auch keine Konkurrenz zu den angestammten Vereinen der Jugendlichen: «Die Teilnahme an einem internationalen Austausch wird ihnen helfen, ihre musikalischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln», sagt er.
Projekt ist noch nicht in trockenen Tüchern
Die jungen Talente werden im Sommer 2025 für zehn bis 14 Tage in die USA reisen, mehrere Auftritte absolvieren und das Land sowie die Kultur intensiv kennenlernen. «Es ist ein einzigartiges Erlebnis, in Gastfamilien untergebracht zu sein und neue Verbindungen zu knüpfen», sagt Bichler. Geplant sind unter anderem Konzerte in Chicago und Umgebung.
Mit Literatur von Schweizer Künstlern möchten wir einen Teil unserer Kultur exportieren und das Publikum begeistern.
Auch in der Schweiz werden die RhineTalents zu hören sein – unter anderem am Kreismusiktag nächstes Jahr in Diepoldsau, am Jugendmusiktreffen in Widnau und nach der Konzertreise im September 2025 an einem Homecoming-Konzert in Marbach.Doch bevor es so weit ist, gibt es noch viel zu tun. Das OK, bestehend aus Mitgliedern Rheintaler Blasmusikvereine, ist bereits in der Planung – das ist keine leichte Aufgabe, wie Patrick Bichler sagt.
«Wir müssen sicherstellen, dass alle organisatorischen Aspekte abgedeckt sind – von der Flugreise über die Unterbringung in Gastfamilien bis hin zu den Konzerten vor Ort», erklärt Bichler. Ein weiterer Punkt ist die Finanzierung. Hierbei ist der Verein auf Spenden und Sponsoren angewiesen.
Ob das Projekt und der Austausch zustande kommen, zeigen die nächsten Wochen – abhängig davon, ob genug Interesse besteht. Anmeldeschluss ist der 16. Juni. Einen Vorgeschmack auf das Projekt bietet sich bereits Ende Juni. Dann steht ein Gastbesuch der Amerikanerinnen und Amerikaner an. Vom 25. bis 29. Juni besucht ein Orchester aus Amerika Europa und legt unter anderem einen Halt in Rüthi ein.