Christlich 16.03.2025

Märzensterne und Frieden in einer zerrissenen Welt

Inmitten von Krieg und Zerstörung bieten die Märzensterne einen Moment der Ruhe. Sie ermutigen, wie Nelson Mandela, für Frieden und Versöhnung zu kämpfen.

Von Philipp Hautle
aktualisiert am 16.03.2025
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Ihr Märzensterne! Kümmert es euch nicht, was momentan auf unserem Erdball abläuft? Krieg. Bomben, Tote und Verletzte, Attentate, Lügen, Hass und Zerstörung, Elend, Verzweiflung, Angst, Terror …

Wie halte ich, halten wir, das nur aus? All die Nachrichten, meine Ohnmacht und die Ohnmacht von Milliarden von Menschen. Es ist zum Davonlaufen – aber wohin sollten wir auch fliehen?

Ihr sagt kein Wort. Eure Sterne leuchten. Ihr sagt kein Wort.  Und doch sprecht ihr mich an. Euer zartes Kleid. Ich muss euch einfach bewundern. So faszinierend. Wunderbar. Ja, ein Wunder. Ihr seid einfach da. Still, in den letzten Tagen aus dem Boden gewachsen.

Für einen Moment wird es in mir stiller. All die Fragen und Ängste, die aufwühlenden Gedanken und Gefühle verschwinden ein wenig in den Hintergrund. Was seid ihr schön, ihr Märzensterne. Ein Geschenk der Erde und des Himmels.

Mir fällt ein Wort aus der Spruchsammlung Jesu ein:

«Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch: Selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit war nicht bekleidet wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er sich nicht viel mehr um euch kümmern, ihr Kleingläubigen? Euer himmlischer Vater weiss doch, was ihr braucht. Darum – suchet zuerst das Reich Gottes und werdet dem gerecht!» (Mt. 6, 28-33).

Solche Momente sollen keine Flucht vor den Herausforderungen unseres Alltags sein. Aber sie erinnern uns daran: Es gibt noch eine andere Wirklichkeit – und die wird uns geschenkt. Die trägt uns. Und ermuntert zu verantwortungsvollem Handeln.

Der Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela ist für mich ein Beispiel. 27 Jahre lang hielt er es im Gefängnis aus, ohne zu verbittern. Nach seiner Freilassung wurde er Präsident Südafrikas und setzte sich für die Versöhnung seines Landes einsetzte. In seinem Buch «Der lange Weg zur Freiheit» (TB, Frankfurt a. M. 1997, S. 835f) schrieb er:

«Während dieser langen, einsamen Jahre der Haft wurde aus meinem Hunger nach Freiheit für mein eigenes Volk der Hunger nach Freiheit aller Völker, ob weiss oder schwarz. Ein Mensch, der einem anderen die Freiheit raubt, ist ein Gefangener des Hasses. Der Unterdrückte und der Unterdrücker sind gleichermassen ihrer Menschlichkeit beraubt. Als ich das Gefängnis verliess, war es meine Aufgabe, beide, den Unterdrücker und den Unterdrückten zu befreien.»


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