11.09.2018

Lutzenberg verliert Sitz

Von Roger Fuchs
aktualisiert am 03.11.2022
Ausserrhoden Die Verteilung der 65 Kantonsratssitze für die kommende Amtsdauer steht fest. Gewinnerin ist die Gemeinde Herisau, Lutzenberg muss einen Sitz abtreten. Aktuell sitzen für Lutzenberg die zwei parteiunabhängigen Andrea Zeller Nussbaum und Erwin Ganz im Rat. Jetzt steht fest: In der kommenden Legislaturperiode ab 2019 gibt es aufgrund der Bevölkerungszahlen für die Vorderländer Gemeinde nur noch einen Kantonsratssitz. Herisau wird dafür einen Sitz dazu gewinnen und fortan über 19 Kantonsratssitze verfügen.«Für die Gemeinde Lutzenberg und das Vorderland ist dies sehr schade», sagt Erwin Ganz. Letztlich sei es aber auch Mathematik und es gelte, die Sache sportlich zu nehmen. Was dies für ihn persönlich bedeutet, steht noch nicht fest. Er habe bewusst die künftige Sitzverteilung abwarten wollen und werde nun in Ruhe überlegen. Er fügt dann noch an, dass man sich durchaus die Frage stellen könne, ob es richtig sei, dass eine von zwanzig Gemeinden nun über 19 von 65 Kantonsratssitzen verfüge. «Das sind immerhin fast 30 Prozent», so Ganz.Für Andrea Zeller Nussbaum kommt der Sitzverlust nicht komplett überraschend, da es schon vor vier Jahren eine knappe Sache gewesen sei. Sie selbst verfolgt die Absicht, bei den Gesamterneuerungswahlen im kommenden Jahr noch einmal anzutreten. Gleichzeitig hält sie aber auch fest, dass sie und Erwin Ganz kaum einen Kampf gegeneinander führen wollen.Dass man sich nicht ge­- gen die mathematische Formel der Sitzverteilung wehren kann, weiss auch Lutzenbergs Gemeindepräsident Werner Meier. Dennoch ist er trotz des Sitz­verlustes dafür, dass die Gemeinden weiterhin die Wahlkreise bilden und nicht grössere Einheiten konstruiert werden. Meier erinnert daran, dass seine Gemeinde schon in den 1980er-Jahren nur einen Sitz gehabt hatte. Und so schliesst er denn auch nicht aus, dass es in vier Jahren wieder anders aussehen kann – zumal aktuell vier Mehrfamilienhäuser mit 32 Wohnungen im Bau seien und im Gebiet Brenden – Engelgass neues Bauland erschlossen werde.Die Verteilung der Ausserrhoder Kantonsratssitze richtet sich nach den vom Bundesamt für Statistik erhobenen Bevölkerungszahlen per Ende 2017. Die neue Verteilung gilt für die Amtsdauer 2019 bis 2023.Roger Fuchs

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