05.09.2018

Leserbriefe aus der Zeitung

Themen: Suserfäscht Balgach, Rhein, Rhesi und Zerstörung, Fair-Food- Initiative, Eine Lösung für Rheineck, Leerer Stimmzettel und Unverhüllter Frieden

Suserfäscht BalgachLeider gibt es immer wieder Leute, die alles kaputt machen müssen . So auch am Suserfäscht in Balgach. Eine 310-Liter-Regentonne wurde nachts um 2.30 Uhr umgekippt und zerbrach. Es ist nicht gerade ein grosser Schaden, aber es ärgert einen doch.Franco ZurburgBalgachRhein, Rhesi und ZerstörungNaturschutzvereine kämpfen gegen massiven Bodenverbrauch. Gegen die Zerstörung von etwa 250 ha Landwirtschaftsflächen im Rheinvorland haben sie jedoch nichts. Das grenzt an Schizophrenie. Der Umbau des Flusses Rhein durch das Rhesiprojekt wird begründet mit ökologischer Aufwertung durch Verbreiterung und Trittsteinen (Inseln im Rhein) und Hochwassersicherheit. Wenn das umgesetzt wird, haben wir den Zustand wie vor über hundert Jahren. Bei Hochwasser bringt der Fluss Unmassen an Kies, Sand und Holz, was dann bei den Inseln zu Verklausungen und Stauungen führt – die Katastrophe ist hausgemacht. All dies kann verhindert werden durch das Ausräumen der massiven Auflandungen am Rheinufer und im Rheinbett. Die beiden Staaten Schweiz und Österreich sind durch den damaligen Staatsvertrag von 1954 verpflichtet, alle nötigen Arbeiten durchzuführen, die Veränderungen der Vorländer und den Durchflussquerschitt ergeben haben. Der Schweizer Staat hat dies zum grössten Teil beispielhaft durchgeführt, aber auf der österreichischen Seite des Rheins sind noch Unmengen an Auflandungen an der Uferzone vorhanden. Die Verantwortlichen sind zur Rechenschaft zu ziehen, sollte es jetzt dadurch zu Überschwemmungskatastrophe kommen. Was nützt uns ein «Rhesiprojekt-Plan» wenn nicht einmal die Hausaufgaben (Ausräumung des Rheins) gemacht wird? Daher, Hochwasserschutz geht auch ohne Rhesiprojekt. Ökologische Aufwertung des Rheins bringt mehr Schaden und Folgekosten als Nutzen.Benedikt Bolter KoblachFair-Food- InitiativeEs geht doch nicht an, dass in Spanien und Italien Erntearbeiter, meist illegal eingewanderte Afrikaner, so wenig Lohn erhalten, dass sie in Elendsquartieren leben müssen wie in illegalen Flüchtlingslagern. Es geht auch nicht, dass in Brasilien Flüsse umgeleitet werden, um Plantagen mit sogenanntem Superfood (z. B. Avocados) für den Export zu bewässern und die lokale Bevölkerung deshalb auf dem Trockenen sitzt. Auch die laufenden Freihandelsverhandlungen werden daran nichts ändern, ausser die Fair-Food-Initiative wird angenommen.Ingrid BickelMarktgasse 29, AltstättenEine Lösung für RheineckRheineck hat drei heimelige Kindergärten, die in die Jahre gekommen sind. Vieles muss altersbedingt ersetzt und renoviert werden. Auch sind die Raumverhältnisse den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Der Anspruch, für möglichst alle Kinder dieselben Voraussetzungen zu schaffen, hat die Verantwortlichen nach verschiedenen Abklärungen dazu bewegt, ein neues Zentrum in Schulnähe zu projektieren. Kindergartenkinder können sich so während zwei Jahren mit dem Schulumfeld vertraut machen und Zusatzangebote, die ebenfalls auf dem Gelände stattfinden, ohne grossen Aufwand besuchen. Immerhin 30 bis 50 Prozent der Vorschulkinder und Kindergärtler beanspruchen ergänzende Angebote und Leistungen (Deutsch, Frühförderung, Spielgruppe etc.). Jede Veränderung hat Vor- und Nachteile. Es ist daher wichtig, offen zu sein für Neues. Ich habe volles Vertrauen in die Kompetenz der Lehrpersonen, den Unterricht den neuen Verhältnissen anzupassen. Für unsere Kinder und die Zukunft bitte ich darum, die Situation gut zu überdenken, politisches Geplänkel beiseite zu lassen und die sachlichen Aspekte entsprechend zu berücksichtigen, bevor die Stimme abgegeben wird. Ich werde dieser Lösung mit Überzeugung zustimmen.Caroline Geissler, RheineckMitglied der SchulkommissionLeerer StimmzettelWeil zwei der fünf Schulräte der Primarschule Marbach bereits im zweiten Jahr der jetzigen Amtsdauer aus der Öffentlichkeit nicht bekannten Gründen ihren Rücktritt eingereicht haben, sind am 23. September zwei neue Räte zu wählen. So weit, so gut, dies kann vorkommen. Wer nun aber die Abstimmungsunterlagen anschaut, der reibt sich zuerst einmal verdutzt die Augen. Diese enthalten nämlich lediglich einen leeren Stimmzettel, ohne irgendwelche Namen. Auf einem Beiblatt steht die banale Information, dass «leider keine Wahlvorschläge eingegangen sind». Es ist also weder den politischen Parteien noch dem Schulrat gelungen, innert der gesetzlichen Frist geeignete Kandidatinnen oder Kandidaten für die freiwerdenden Ämter zu finden. Sollte sich wider Erwarten bis zum Abstimmungssonntag nicht noch ein Überraschungskandidat bzw. eine -kandidatin melden, bleibt zu erwarten, dass der Schulrat bis Ende Amtsdauer, also bis 2020, nur noch mit drei Räten tagen kann. Zweieinhalb Jahre müsste man also hoffen, dass nicht noch ein weiteres Ratsmitglied ausfällt, weil in einem solchen Fall der Rat nicht mehr beschlussfähig wäre und somit wohl unter die Aufsicht des Kantons fallen würde. Weil der Schulrat Marbach bekanntlich gegen eine Fusion von Marbach und Rebstein ist, frage ich mich mit doch ziemlich besorgt: Wenn es schon heute (also vor einer möglichen Fusion) nicht gelingt, zwei Schulräte zu finden, wie wird es wohl nach einem Nein zur Fusion ausschauen? Die Primarschulgemeinde Marbach müsste dann nämlich in jeder Amtsdauer (also immer für vier Jahre) jeweils zehn Personen finden müssen. Es sind dies fünf Schulräte und fünf GPK-Mitglieder. Also etwas, was schon bis heute jeweils nicht sehr einfach gewesen ist, in Zukunft aber für eine kleine Gemeinde wohl noch viel schwieriger werden könnte. So oder so bleibt sei es dem Stimmbürger überlassen, ob er sich an den Fusionsabstimmungen im November mit einem Nein zur Fusion auf eine solch unbefriedigende Situation überhaupt einlassen will. Oder ob er mit einem Ja zur Fusion auch Ja zu starken Partnern und zu einer zukunftsorientierten Lösung sagen will. Übrigens, sollte doch noch jemand Interesse am Amt eines Schulrates oder einer Schulrätin haben, soll er sich doch bitte sofort beim Primarschulrat melden. Damit könnte ab dem 23. September eine Doppelvakanz im Primarschulrat und somit eine wohl einmalige und absolut unbefriedigende Situation verhindert werden.René Zünd MarbachUnverhüllter FriedenDer Schlüssel zur Integration ist die Sprache. Ein grosser Teil der Kommunikation ist aber nonverbal. Sprich durch Gestik und Mimik. Diese wird durch eine Gesichtsverschleierung verunmöglicht. Ich sehe das Verhüllungsverbot als Fortschritt für eine bessere Integration und das gesellschaftliche Zusammenleben. Ausländern wird signalisiert, dass sie willkommen sind, dass aber im Kanton St. Gallen das Gesicht gezeigt werden muss. Ein Ja am 23. September zum Verhüllungsverbot (3. Nachtrag zum Übertretungsstrafgesetz) hilft, Ängste abzubauen und den gesellschaftlichen Frieden zu verstärken.Marcel Adolf Präsident SVP Berneck Vorstand Junge SVP St. Gallen Auerstrasse 12, 9442 Berneck

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