09.06.2022

Kein Spass für den FerienSpass

Das Team des FerienSpass Oberrheintal kämpft mit Personalmangel und sucht derzeit dringend Freiwillige.

Von Cassandra Wüst
aktualisiert am 02.11.2022
Das Problem ist nicht neu. Schon in der Vergangenheit war es schwierig, Freiwillige für das ehrenamtliche Amt zu finden. Vereinspräsidentin Manuela Obst sagt: «Ein Vereinsmitglied ist ausgewandert und vier andere Helferinnen wollten nach jahrelangem Engagement austreten.» Glücklicherweise konnten bereits zwei Neumitglieder gefunden werden. Gesucht werden aber immer noch lokale Vertreterinnen und Vertreter für die Gemeinden Hinterforst, Kobelwald und Oberriet, um das derzeitige Team von 14 Personen zu ergänzen.Die Aufgabe der Ortsvertreter ist es, neue Veranstalter zu finden und die Kurse im Vorfeld zu betreuen. Da der FerienSpass Oberrheintal nur alle zwei Jahre durchgeführt wird, ist der Zeitaufwand überschaubar. «Unsere Ortsbeauftragten stecken im Durchführungsjahr in Summe ein paar Tage Arbeit in ihr Amt, im Zwischenjahr ist der Aufwand gleich Null», sagt Manuela Obst.Ohne Freiwillige gibt’skeine AktivitätenEine Herausforderung ist bereits die Durchführung des nächsten FerienSpass Oberrheintal in den Herbstferien. «Zum Glück springen die Vertreter anderer Gemeinden ein, wenn Hilfe benötigt wird. Doch das ist kein Dauerzustand, wie Obst betont: «Die Arbeit wäre zu viel.» Wenn sich in Zukunft keine neuen lokalen Vertreterinnen oder Vertreter finden lassen, können in diesen Gemeinden keine neuen Kurse mehr angeboten werden. «Das wäre sehr schade. Unser Herz schlägt für Kinder, und wir investieren gerne unsere Zeit, damit die Kinder ihre Ferien nicht vor dem Fernseher verbringen, sondern andere Kinder kennen lernen und spannende Dinge erleben können.»So beispielsweise Jodeln, Radio machen, Kickboxen, im Schlauchboot tuckern oder mit Schlittenhunden fahren – der FerienSpass Oberrheintal bietet eine breite Palette an Aktivitäten und wird von fast 600 Kindern genutzt. Der Verein organisiert rund 76 Aktivitäten für Kinder aus dem Rheintal. Und das Angebot soll stetig ausgebaut werden. Dafür braucht es aber mehr engagierte Menschen.Gesucht werden nun Freiwillige – ob Mütter, Väter oder engagierte Einzelpersonen. «Auch eine Oma oder ein Opa kann sich gerne melden.» Trotz der ehrenamtlichen Tätigkeit winken den Helfern kleine Boni. So werden deren Kinder bei der Buchung von Kursen bevorzugt. Einmal im Jahr findet zudem ein gemeinsames Essen statt, und es wird eine kleine Aufwandsentschädigung für Materialkosten, Zeit und Ressourcen ausgerichtet. «Aber der schönste Lohn ist es, wenn ich mit meinem Einsatz etwas besteuern kann für tolle Ferienerlebnisse der Kinder und Jugendlichen.Fusion ist kein ThemaSo geht es, glaube ich, allen Vereinsmitgliedern.» Vor einigen Wochen hat Obst mit einem E-Mail-Aufruf einen ersten Versuch unternommen, interessierte Eltern ins Boot zu holen, was bereits zu einer neuen Ortsvertreterin für die Gemeinde Lüchingen führte.Eine Fusion mit dem FerienSpass Mittelrheintal hält Obst für keine Lösung. «Das hat nie zur Diskussion gestanden.» Im Gegenteil: Die Kinder im Rheintal profitieren von beiden Anbietern. Seit der Verein Oberes Rheintal die Aktivitäten wegen der Coronapandemie in die Herbstferien verlegt hat, wird dieser Turnus beibehalten. Die Kinder und Jugendlichen haben so die Möglichkeit, in den Frühlingsferien das Angebot des Mittelrheintals und im Herbst das Angebot des Oberrheintals zu nutzen.