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Fussball 20.03.2025

Jetzt beginnt für die beiden Zweitligisten der Kampf um bessere Ränge

Der FC Montlingen ist als Tabellensechster mit der Hinrunde nur bedingt zufrieden, der FC Au-Berneck als Schlusslicht natürlich gar nicht. Am Wochenende beginnt für die beiden Zweitligisten der Kampf um bessere Ränge – besonders die Mittelrheintaler stehen unter Druck.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 21.03.2025

Nein, so hätte man sich auf der Tägeren den Herbst nicht vorgestellt. Mit nur acht Punkten trägt der FC Au-Berneck die rote Laterne, er ist abstiegsgefährdet. Gut ist, dass das rettende Ufer nicht so weit entfernt ist. Zwölf Punkte hat die erste Mannschaft über dem Strich und weil nochmals 13 Spiele folgen, ist es ein aufholbarer Rückstand.

Dies sieht auch Trainer Daniele Polverino so. Sein Team ist am Sonntag, 14 Uhr, aber gleich in einem Sechs-Punkte-Spiel gefordert, Gegner FC Amriswil ist eines von drei Teams, die zwölf Zähler haben. Er sagt:

Ein positives Resultat kann dem Team und dem ganzen Ambiente einen Schub verleihen.

Die Mannschaft plagen aber schon im ersten Spiel Personalsorgen. Torhüter Marc-André Bursac hat in einem Testspiel die rote Karte gesehen und ist ebenso gesperrt wie Daniele Lamorte. Erneut verletzt hat sich Endrit Bekjiri, auch Fabio Lamorte fällt mit einer Bänderverletzung aus, während Andreas Mayer Probleme mit der Muskulatur im Leistenbereich plagen.

«Es ist jetzt ein ganz anderer Teamspirit da»

Mit der Wintervorbereitung ist der Liechtensteiner dennoch zufrieden. Es gab einige Transfers: Weg sind die Stürmer Flamur Bojaxhi und Slobodan Aksic und die Torhüter Fabio Staudacher, Joel Eugster und Kim Gremminger. Neu im Tor sind Marc-An­dré Bursac und Manuel Tobler, weiter neu sind Amir Dervisevic, Andreas Mayer (beide aus Vorarlberg), Aleksandar Radisic (von Widnau II) und Tahir Redzepi (von Rebstein).

«Es ist jetzt ein ganz anderer Teamspirit da, es passt einfach», sagt ein optimistischer Trainer. Er hält viel von der neuen Nummer eins (Bursac) sowie den anderen Vorarlbergern: «Dervisevic hat eine gute Vision für das Spiel, er dirigiert das Team. Und Mayer wird uns, wenn er fit ist, sehr viel Freude bereiten.» Polverino vergisst aber auch die anderen Zuzüge nicht. Und spricht über einen Spieler, der eine grosse Rolle einnehmen wird in diesem Frühling: Raoul Marino.

Er war die ganze Hinrunde verletzt, ist nun aber wieder fit – und als Stürmer vorgesehen, obwohl er gelernter Innenverteidiger ist. Der Trainer sagt:

Er bringt alle Qualitäten mit, die es für einen guten Stürmer braucht. Er deckt den Ball gut ab, er ist vor dem Tor resolut und kämpft immer extrem für die Mannschaft.

Das war in der Vorbereitung schon wieder spürbar – und Au-Berneck besiegte drei Zweit­ligisten aus der anderen Gruppe. Die Vorzeichen stimmen.

Montlingen will weniger Punkte liegen lassen

Auf dem Kolbenstein entspricht Rang sechs nicht der Wunschvorstellung, sehr weit davon entfernt ist der FC Montlingen nach der soliden Hinrunde aber nicht. Trainer Besart Shoshi sagt, sein Team habe zu oft Punkte liegen gelassen – und warnt:

Nun gilt es, so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben. Auf den Strich sind es nur sieben Punkte Vorsprung.

Dass Montlingen in den ersten drei Rückrundenspielen mit Teufen, Amriswil und Au-Berneck drei Abstiegskandidaten als Gegner hat, sei trügerisch. «Das sind die schwierigsten Spiele. Gewinnen wir, sind wir dabei. Verlieren wir, können wir in den Strudel geraten», sagt Shoshi.

Das Team hat sich im Winter verändert. Sechs Spieler sind gegangen, zwei weitere müssen in die RS. «Das Kader ist etwas kleiner geworden, dafür haben wir nur Leute, die wollen», sagt der Trainer. Er kann auch auf einige Zuzüge zählen. Im Tor ist neu Routinier Fabio Staudacher, im Mittelfeld ist Sandro Lüchinger zurück. Offensivallrounder ist der von Höchst gekommene Dolunay Üçüncü (Shoshi: «Eine Laufmaschine und eine Kampfsau.») und in die Verteidigung hat sich der 19-jährige Noel Lüchinger gekämpft.

Ein ruhender Pol neben dem emotionalen Shoshi

Eine weitere Veränderung gibt’s auf der Co-Trainer-Position, die neu Naim Memeti bekleidet. Er und Besart Shoshi kennen sich schon sehr lange, sie haben auch zusammen gespielt.

Ich weiss, dass ich mich zu 100 Prozent auf ihn verlassen kann. Er ist mein ruhiger Part: Wenn ich mal wieder im Film bin, höre ich zu.

Von der offensiven Grundausrichtung will er aber nicht abrücken. Spektakuläre Spiele ziehen Publikum an – und Fans hat der FCM immer viele. Nur sollte die Abwehrarbeit vom ganzen Team im Frühjahr etwas besser werden, dann kann Montlingen durchaus um den einen oder anderen Platz hochklettern.

2.Liga, Gruppe 1
Samstag:
Rorschach-G. – Ruggell (16.00), Mels – Buchs, Romanshorn – Valposchiavo, Steinach – Schaan (17.00).
Sonntag: Amriswil – Au-Berneck (14.00), Teufen – Montlingen (16.00).
Rangliste (alle 13 Spiele): 1. Rorschach-G. 34, 2. Vaduz II 29, 3. Romanshorn 27, 4. Schaan 23, 5. Ruggell 21, 6. Montlingen 19, 7. Buchs 16, 8. Ems 16, 9. Steinach 15, 10. Valposchiavo 14, 11. Teufen 12, 12. Mels 12, 13. Amriswil 12, 14. Au-Berneck 8.

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