Eishockey vor 4 Stunden

In fünf Minuten vom 0:2 zum 3:2 – mit sagenhafter Wende löst der SC Rheintal das Final-Ticket

Der SC Rheintal gewinnt auch das dritte Spiel gegen Burgdorf und steht damit im Playoff-Final der 1.-Liga-Ostgruppe gegen Wil.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert vor 4 Stunden

Die Sensation ist perfekt: Der SC Rheintal erreicht damit den grössten Erfolg in der 61-jährigen Vereinsgeschichte.

Das letzte Puzzleteil zum Coup war ein Wechselbad der Gefühle für die knapp 20 mitgereisten SCR-Fans. Nach einem 0:2-Rückstand, trotz vieler verpasster Chancen, waren die SCR-Aktien nach zwei Dritteln auf dem Nullpunkt. Der erste Treffer nach 46 Minuten war die Initialzündung für eine sagenhafte Wende. Innerhalb von drei Minuten kehrten die Luchse das Spiel vom 0:2 zum 3:2 und machten mit dem Empty Netter von Luca Binder den Sack endgültig zu. Im Final kommt es zum Kantonalderby gegen den Favoriten EC Wil, der den HC Prättigau-Herrschaft ebenfalls mit 3:0 in der Serie ausschaltete. Weiter geht es am Donnerstag, 6. März, in Wil, am 8. März folgt die Heim-Gala in Widnau.

Die Gäste starteten fulminant und hatten in den ersten fünf Minuten genügend Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Zu mehr als einem Pfos­tenknaller reichte es aber nicht. Kevin Manco traf dann via Schien­bein eines SCR-Verteidigers zur schmeichelhaften Burgdorfer Führung. Der erste Rückstand der Luchse in dieser Serie gab den Rittern Auftrieb. Sie machten kräftig Druck auf Ramon Metzlers Tor, der aber sein Team mit einer abermals starken Leistung im Spiel hielt. Nach einem Energieanfall erhöhte Dominik Mächler auf  2:0, was Emotionen und eine Keilerei auslösten.

Die Hoffnungen auf ein vorzeitiges Ende der Serie schwanden bei den Fans, denn irgendwie war im SCR-Spiel noch der Wurm drin.

Der Umschwung kam
im Schlussabschnitt

In der Kabine musste Sascha Moser die richtigen Worte gefunden haben, denn für Samstag gab es den Tschätteri-Umzug oder das vierte Spiel in Dornbirn als Möglichkeit. Die hoch motivierten Luchse kamen immer besser ins Spiel. Nach etlichen Hochkarätern war es Pascal Obrist, der endlich den zweiten Torhüter der Ritter, Seya Scheidegger, bezwingen konnte. Das löste eine Kettenreaktion aus, denn nur 38 Sekunden später egalisierte Yannick Wiedner den Spielstand. Damit wurde das Spiel wieder neu lanciert. Eine Bilderbuchkombination, abgeschlossen von Justin Wiederkehr, brachte in der 51. Minute die hart erarbeitete erste Führung der Ostschweizer. Je eine Strafe auf beiden Seiten hatte keinen Einfluss und so versuchten die Emmentaler noch, ohne Torhüter zum Erfolg zu kommen. Luca Binder brachte aber mit einem Befreiungsschlag die Entscheidung zu Beginn der letzten Minute: Er spedierte die Scheibe vom Bully-Kreis quer übers ganze Feld mitten ins leere Tor und zum 4:2-Endstand für seine Farben.

Damit fand ein dramatisches Duell, das von zwei unterschiedlichen Spielphasen geprägt war, seinen verdienten Sieger. Die Revanche für die verlorenen Playoffs in der letzten Saison ist dem SCR geglückt – und das mit dem sechsten Sieg in Folge. Nun gibt es eine Woche Pause für die Spieler, dann folgt das Sahnehäubchen mit den Finalspielen gegen den EC Wil.

1. Liga Ost, Playoff-Halbfinals

Burgdorf – Rheintal 2:4 (1:0, 1:0, 0:4)
Endstand in der Serie: 0:3
Localnet-Arena – 256 Zuschauer – SR: Wolf (Iseli, Käppeli).
Tore: 14. Manco (Mächler) 1:0; 37. Mächler (Pfister) 2:0; 46. Obrist (M. Waidacher, Moosmann) 2:1, 47. Wiedner (Stutz) 2:2, 51. Wiederkehr (M. Waidacher, Moosmann) 2:3, 60. (59:06) Binder (Empty Net Goal) 2:4.
Strafen: Burgdorf 4×2; Rheintal 3×2 Minuten.
Rheintal: Metzler; Hagen, Binder, Obrist, Moosmann, M. Waidacher; Wiederkehr, Egger, L. Waidacher, Stutz, Wiedner; Pilgram, Berweger, Bartholet, Zerlauth, Stoop; Baur.

Weiteres Ergebnis: Wil – Prättigau 4:2 (2:1, 2:1, 0:0) – Endstand: 3:0.


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