Orientierungslauf 23.10.2024

Im Dunkeln hat Judith Lehmann den Weg gesucht – und bestens gefunden

Die Oberrieterin Judith Lehmann hat an der Schweizer Meisterschaft im Nacht-OL den dritten Rang geholt. Mit einem Podestplatz in dieser besonderen Disziplin hatte die Orientierungsläuferin zuvor selbst nicht gerechnet.

Von ma
aktualisiert am 23.10.2024

Am Samstagabend fand im Kanton Solothurn mit dem Nacht-OL die letzte Schweizer Meisterschaft 2024 in einem Einzel-OL statt. «Orientierungslauf in der Nacht, nur mit dem Licht der eigenen Stirnlampe, ist eine völlig andere Dimension», sagt Mario Ammann, der wohl erfahrenste Orientierungsläufer aus dem Rheintal. Man sehe immer nur jene Details im Gelände, die der Lichtkegel der Lampe gerade direkt anleuchte. Und der in Heerbrugg wohnhafte Routinier ergänzt: «Man ist dann wenigstens froh, zu wissen, ob es bergauf oder bergab geht.»

Sie hat den Sprung vom Dorf in den Wald gewagt

Dies kam den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der diesjährigen Schweizer Meisterschaft im Nacht-OL zugute. Dies, weil die Strecken der verschiedenen Kategorien am unteren Rand der Jurakette kaum flache Teilstrecken aufwiesen. Ammann beschreibt die besondere Herausforderung beim Nacht-OL so:

In der Dunkelheit der Nacht kann es durchaus sein, dass man kleinere Höhenunterschiede nicht realisiert.

Er habe darum grossen Respekt, dass Judith Lehmann sich der Aufgabe gestellt habe. Und die Oberrieterin erreichte in der Kategorie Damen B den ausgezeichneten dritten Rang. «In Anbetracht der wenigen Wettkämpfe, an denen Judith Lehmann auf nationalem Niveau teilgenommen hat, ist das auf jeden Fall eine grossartige Leistung», sagt Mario Ammann.

Er kennt Judith Lehmann als Teilnehmerin zum einen am Rheintaler OL-Cup und zum anderen an einem Einführungskurs, der angelehnt an die OL-Veranstaltungen im Rheintal angeboten worden war. «Judith Lehmann hat den Sprung vom Dorf in den Wald gewagt und ist vor allem in diesem Jahr an mehreren nationalen Wettkämpfen mit erhöhten Anforderungen gestartet», erklärt Ammann.

Er habe sich bei diesen Anlässen oft mit der Oberrieterin austauschen und ihr Mut machen können, indem er betonte, dass es beim OL viel Geduld brauche und der Wettkampf das beste Training sei. Der dritte Rang an einer Schweizer Meisterschaft sei eine grosse Auszeichnung. «Das gilt auch, wenn sie im Moment noch in einer Anfängerkategorie startet.»

Lehmann und Ammann auf dem Jahrespodest

Mit der Podestrangierung von diesem Wochenende hat sich Judith Lehmann – eher unerwartet – auch in der Jahreswertung auf den dritten Schlussrang verbessert. In dieser werden die acht besten Ergebnisse des laufenden Jahres berücksichtigt.

Noch besser klassiert ist Mario Ammann als Zweiter der Kategorie H65. Er war beim Nacht-OL nicht am Start, sein Punktetotal stand seit Ende September fest. Die OL-Saison 2024 wird nun Anfang November mit der Schweizer Meisterschaft im Team-OL beendet. Am nächsten Sonntag findet in Neuchlen-­Anschwilen bei Gossau der letzte OL in der Region statt. Alle Interessierten können daran teilnehmen, weitere Infos gibt’s auf www.olgsga.ch.

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