Im Jahr 2002 verursachte ein Hochwasserereignis am Freibach-Gstaldenbach Schäden in Millionenhöhe. Um die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen und künftig Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur möglichst zu verhindern, sind bauliche Massnahmen nötig.
Unser Ziel ist es, ein statistisch betrachtet alle 100 Jahre stattfindendes Hochwasserereignis schadlos ableiten zu können.
Das erklärte Stadtpräsident Urs Müller an der Informationsveranstaltung zum Start der öffentlichen Projektauflage im Hecht-Saal in Rheineck. Die Planauflage dauert noch bis zum 17. März. Die Unterlagen können entweder online unter www.sanierungsprojekte-gstalden-freibach.ch oder im Rathaus Thal und im Rathaus Rheineck eingesehen werden.
Jahrzehntelange Vorarbeit
Das Thema Hochwasserschutz beschäftigt die Behörden von Rheineck und Thal bereits rund 20 Jahre. Verschiedene Herausforderungen gab es zu lösen. Inzwischen liegt ein umfassendes und durchdachtes Projekt vor. In diesem wurden diverse Inputs aus verschiedenen Gesprächen und dem Mitwirkungsverfahren berücksichtigt. Zudem wurde der Bau- und Unterhaltsperimeter für den Freibach-Gstaldenbach aufgelöst.
Sprich, das knapp 7 Millionen Franken teure Hochwasserschutzprojekt wird mit gut 1,2 Millionen Franken von der Stadt Rheineck und rund 600'000 Franken von der Gemeinde Thal finanziert. 75 Prozent der Gesamtkosten, also gut 5 Millionen Franken, finanzieren der Bund und der Kanton St.Gallen.
Gemäss dem Nutzen/Kosten-Verhältnis rechnet sich die Investition in den Hochwasserschutz auch finanziell. Während aktuell von einem durchschnittlich jährlichen Schadenausmass von etwa 2,5 Millionen Franken ausgegangen wird, liegt dieses nach Fertigstellung der Hochwasserschutzmassnahmen noch bei knapp 60'000 Franken.
Standort Geschiebeablagerungsplatz
Während am Informationsanlass die Notwendigkeit von Hochwasserschutzmassnahmen unbestritten blieb, gab es Votanten, die den Standort des Geschiebeablagerungsplatz in Frage stellten. Projektleiter Matthias Schär vom Ingenieure- und Planungsbüro Bänziger und Partner AG wies daraufhin, dass die Wahl des Standorts bereits vor und während des Mitwirkungsverfahrens von Exponenten in Frage gestellt wurde.
Deshalb sei dieser von weiteren Spezialisten nochmals sorgfälltig überprüft worden. Mit demselben Ergebnis: Der nun im Projekt vorgesehene Standort wird als effizient und optimal betrachtet. Weiter wurde die Gemeindebehörde dazu aufgefordert auch bei anderen Bachprojekten die Hochwasserschutzmassnahmen anzugehen.
Der Thaler Gemeindepräsident Simon Diezi versicherte, dass den Behörden die Gefahren der weiteren Gewässer bewusst sind, jedoch ein Projekt nach dem anderen angegangen werde. Wie rasch das Hochwasserschutz-Projekt Freibach-Gstaldenbach nun realisiert wird, liegt in der Hand der Bürgerinnen und Bürger. Je weniger Einsprachen eingehen, desto rascher können die Schutzmassnahmen umgesetzt werden. Im Idealfall könnten die Bagger bereits nächstes Jahr auffahren.