Sonnenlicht ist weiss. Wird es reflektiert, ist es ebenso weiss. Jedes Material schluckt Lichtanteile in unterschiedlicher Menge. Übrig gebliebene Teile werden zurückgeworfen und von unseren Augen aufgenommen. Die Farbe jedes Gegenstandes, wie es die Blätter ebenfalls sind, wird also von der Farbe des zurückgeworfenen Anteils bestimmt. Bei den Bäumen ist das eben das Grün.In meinem Garten scheinen aber einige Bäume eher auf Rot zu stehen. Das ist wohl in unserer modernen Kultur ein Trend: Rotbuchen, rotblättrige, japanische Ahorne und einige andere Arten mehr sind verbreitet. Diese Abweichung vom bewährten Aussehen gereicht ihnen aber zum Nachteil. Störungen im Stoffwechsel sind für das Phänomen verantwortlich.Junge, gerade austreibende Blätter wirken bei starker Sonneneinstrahlung leicht rötlich, weil die Blätter eine Art Sonnenschutzcreme enthalten. Mit dem Wachstum und dem Ausreifen der Blätter verlieren sie die Farbe wieder. Obige Pflanzen weichen aber von diesem Vorgehen ab und behalten die Sonnenschutzfarbe bei. Sie strahlen darum kräftiges rotes Licht ab. Das kommt beim Menschen anscheinend gut an. Warum sonst würden wir diese Bäume in unseren Gärten anpflanzen? Solch rote Varietäten sind gesucht und werden in Baumschulen vermehrt.Doch leider fehlt den Blättern durch diese Farbe ein grosser Teil der Lichtintensität, die sie zum Assimilieren brauchen könnten. Sie sind darum auch im Alter immer noch stark schattiert und wachsen dadurch schlechter als ihre grünen Artgenossen. In dichteren Gemeinschaften kommen sie immer stärker ins Hintertreffen und gehen mit den Jahren ein.Natürlich gefallen mir die Roten auch und ich habe einige in meinem Garten stehen. Ich möchte Sie auch nicht davon abhalten, welche anzupflanzen.Nun dürfte Ihnen aber klar sein, warum solche Ziergehölze meistens nicht so lange leben können wie ihre vitalen Konkurrenten, die Grünen.Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu