Am Samstag tagten die Mitglieder des Vereins ehemaliger Fremdenlegionäre der deutschen Schweiz und des Tessins in Heiden. Im Zentrum des Treffens stand die Persönlichkeit von Henry Dunant, der in der Schlacht von Solferino auch verwundeten Schweizer Legionären beistand.Der von Beat Baumgartner präsidierte Verein ehemaliger Legionäre besteht seit 25 Jahren. Der in Heiden stattfindende Jubiläumsanlass galt Henry Dunant, der als junger Genfer Kaufmann in den 1850er-Jahren geschäftlich in Algerien weilte. Bereits hier begegnete er der 1831 gegründeten französischen Fremdenlegion. Nachdem Dunant für seine Unternehmungen (Bau von Mühlen) keine Konzession erhielt, suchte er den direkten Kontakt mit Napoléon III, dem damaligen Kaiser von Frankreich. Dieser liess seine Truppen in Ober- italien aufmarschieren, und am 24. Juni 1859 kam es zur Schlacht von Solferino. Wandel in Henry Dunants LebenDas Elend verwundeter, sterbender und im Stich gelassener Soldaten (darunter auch Schweizer Fremdenlegionäre) führte zu einem totalen Wandel des Lebens von Dunant, der 1864 mit Gleichgesinnten die internationale Hilfsorganisation Rotes Kreuz gründete. Gleichzeitig aber vernachlässigte er seine Geschäfte in Algerien, geriet in finanzielle Schieflage und wurde als Konkursit von der Genfer Gesellschaft verstossen.Nach Mittagessen Museum besichtigtNach einem Apéro galt die Aufmerksamkeit der ehemaligen Legionäre und deren Partnerinnen dem Dunant-Denkmal und den Ausblicken auf die Seeregion. Dem Mittagessen im historischen «Linden»-Saal folgte die Besichtigung des Dunant-Museums im ehemaligen Vorderländer Bezirkskrankenhaus.Hier erhielten die Ehemaligen der Fremdenlegion vertiefte Einblicke ins Leben von Henry Dunant, der nach einer Irrfahrt durch halb Europa im Jahr 1887 in Heiden Zuflucht suchte. Im Appenzeller Vorderland wurde er rehabilitiert und 1901 mit dem ersten Friedensnobelpreis ausgezeichnet. 1910 verstarb er in Heiden. (egb)