Eishockey 04.03.2025

Erstmals in einem Erstliga-Playofffinal: SCR steht vor historischem Spiel

Am Donnerstag beginnt in der 1. Liga Ost die Playoff-Finalserie. Dabei stehen sich der überlegene Qualifikationssieger EC Wil und der viertplatzierte SC Rheintal gegenüber. Wil ist Favorit, die Rheintaler wollen diesen aber ärgern.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 04.03.2025

Die Rheintaler haben die Viertelfinalserie gegen Herisau 3:1 gewonnen – und dieser ein eindrückliches 3:0 im Halbfinal gegen Burgdorf folgen lassen. Das ist gleichbedeutend mit dem grössten Erfolg in der Geschichte des SC Rheintal – vergleichbar mit dem Aufstieg, den der Verein nach der perfekten Saison 2017/18 mit 40 gewonnenen Spielen realisiert hatte. Die Serien der Wiler gingen gleich aus: Zuerst gab es ein 3:1 gegen die Argovia Stars, dann machten sie mit dem HC Prättigau-Herrschaft mit 3:0 kurzen Prozess.

In der Finalserie gelten die Wiler Bären als Favoriten, sind sie den Luchsen doch von Natur aus körperlich überlegen. Doch die Raubkatzen sind schlau und können auch grössere Tiere überlisten – auf die Playoffs umgemünzt heisst dies, dass dort sowieso andere Regeln gelten. Die Rheintaler können die Spiele unbelastet angehen, Spass im Spiel entwickeln, ihre Stärken ausspielen und vielleicht die ganz grosse Überraschung schaffen. Mehr unter Leistungsdruck steht der SC Wil: Er war vor zwei Jahren schon einmal Schweizer Meister der 1. Liga und kann dieses Ergebnis höchstens egalisieren.

Verschworene Einheit gegen sehr viel Talent

Vergleicht man die beiden Kader, fällt auf, dass jenes der Rheintaler bis auf wenige Ausnahmen aus im Club ausgebildeten Spielern besteht. Gestandene Routiniers und junge Wilde bilden eine verschworene Gemeinschaft, die bereit ist, füreinander alles zu geben. Beim EC Wil hingegen sind es nur ganz wenige, die als Stammverein die Äbtestädter angeben können. Die meisten stammen aus der weiteren Umgebung und haben den Weg von Winterthur, Wetzikon, Uzwil, Herisau und vor allem Frauenfeld in die Zentrale Wil gefunden. Im Bergholz spielen sie vor durchschnittlich 230 Fans, was etwa die Hälfte des Rheintaler Publikums ist.

Im Verlauf der Saison hat Wil 26 verschiedene Spieler eingesetzt, der SCR 23. In den letzten Partien traten die Fürstenländer nur noch mit den Besten an und spielten jeweils mit drei Blöcken. Der SC Rheintal musste wegen vieler Verletzungen und anderer Ausfälle froh sein, überhaupt drei Blöcke stellen zu können. Doch während bei Wil der Nachwuchs in den Playoffs keine Rolle spielt, sieht das beim SCR anders aus – in Burgdorf erzielte der 17-jährige Junior Noah Zerlauth in der Verlängerung den Treffer zum Sieg.

Trotz dieser unterschiedlichen Voraussetzungen erwarten die Rheintaler eine enge Serie und hoffen darauf, dass diese lange spannend bleibt. Los geht’s in Wil – mit lautstarker Unterstützung der Rheintaler Fans – morgen Donnerstag um 20.15 Uhr. Am Samstag, 19.30 Uhr, steht dann das erste Heimspiel für die Rheintaler auf dem Programm. Fast gleichzeitig, um 18 Uhr, treten die Rheintal Gators am gleichen Tag in ihrem Halbfinal gegen Bülach an.


Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.