An die erste Finalpartie der Vereinsgeschichte mussten die Gators mit einem stark reduzierten Kader anreisen. Grund waren viele Erkrankungen und einige Verletzungen, weshalb es über zehn Ausfälle gab. So feierten vier Spieler ihr Playoff-Debüt, und doch traten die Rheintaler nicht mit drei vollen Linien an – normal sind vier. Das machte sie zum noch grösseren Aussenseiter als sie dies gegen Sarganserland ohnehin gewesen wären.
Frühe Führung, aber sie hält nicht lange
Dennoch gelang den Gators ein starker Start. Nach 59 Sekunden gingen sie mit dem ersten Abschluss in Führung. David Waibel traf nach schöner Kombination auf Zuspiel von Tim Blaser. Die Gators blieben dran und hatten mehrere Abschlüsse, daraus resultierte aber nicht mehr als ein Pfostenschuss. Dann wurde es noch besser: Ein Sarganserländer musste auf die Strafbank, aber das Überzahlspiel der Gators wurde abrupt beendet als auch ein Rheintaler eine Strafe kassierte. Nach einer Phase mit vier gegen vier hatte Sarganserland ein Powerplay, was es zum Ausgleich ausnutzte.
Und der Favorit liess nicht locker. Nach einem schönen Spielzug ging er etwas mehr als eine Minute später erstmals in Führung. Dann beruhigte sich das Spiel, wobei die Sarganserländer immer besser wurden. Sie hielten den Ball lange in den eigenen Reihen. Ein Tor fiel im ersten Drittel aber nicht mehr, es stand zur Pause 2:1.
Auch im zweiten Drittel liessen die Gastgeber ihre Muskeln spielen. Nach einem Fehler in der Rheintaler Spielauslösung baute Sarganserland die Führung aus. Kurz vor Spielhälfte trafen die Gastgeber nach einem Pfostenschuss mit einem unglücklichen Eigentor zum 4:1. Die Rheintaler Chance, wieder ins Spiel zu kommen, bot sich in der 35. Minute mit einer Sarganser Strafe. Es resultierten zwar gefährliche Schüsse, aber kein weiteres Tor. Kurz danach musste ein Rheintaler auf die Strafbank. Das Sarganser Powerplay spielte erneut souverän und endete mit dem 5:1, wobei es bis zur zweiten Pause blieb.
Die Belastung wurde auf Dauer zu stark
Im Schlussdrittel machte sich die hohe Belastung der Gators bemerkbar. Sie mussten wegen der Ausfälle die gesamte Partie mit zwei neu zusammengewürfelten Linien spielen. Zweieinhalb Minuten nach Wiederanpfiff zogen die Sarganserländer weiter davon, als sie nach einem Freistoss zum 6:1 trafen.
Danach schlief das Spiel ein. Der UHC Sarganserland musste nicht mehr, die Gators konnten nicht mehr. So liess Sargans den Ball lange in den eigenen Reihen laufen, ohne jedoch ernsthaft Druck auszuüben. In Minute 55 nahmen die Rheintaler ihr Time-out. In den ersten 15 Minuten des Drittels war ihnen kein Torschuss gelungen. Da Sargans eine weitere Strafe nahm, konnten die Gators teilweise gar in doppelter Überzahl agieren. In der 59. Minute betrieb Nicolas Wyss noch Resultatkosmetik. Er traf sehenswert mit einem satten Schuss unter die Latte zum 6:2. Dabei blieb es dann aber auch.
So verloren die Rheintal Gators auswärts mit 2:6. Die Sarganserländer waren über weite Strecken überlegen, was teils sicher auch den vielen Rheintaler Ausfällen geschuldet war. Der Sieg geht aber in Ordnung und entspricht dem Spielverlauf. Zum besten Rheintaler Spieler des Abends wurde Lasse Paus gewählt, der offensiv mehrere Akzente setzen konnte.
Am Sonntag hätte die zweite der maximal fünf Partien stattfinden sollen. Aufgrund weite-rer krankheitsbedingter Ausfälle aufseiten der Gators wurde dieses aber verunmöglicht und das Spiel wurde verschoben. Wann es nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Sobald die neuen Termine feststehen, werden die Gators informieren.
1. Liga, Playoff-Final, Spiel 1
Sarganserland – Gators 6:2 (2:1, 3:0, 1:1)
Stand in der Serie (Best-of-5): 1:0
Riet, Sargans – 413 Zuschauer – SR: Taddei, Wyss.
Tore: 1. Waibel (Blaser) 0:1, 6. Jalovy (Meiler) 1:1, 25. Pini (Rajeckis) 3:1, 30. Eigentor 4:1, 38. Rajeckis (Jalovy) 5:1, 43. Gmür (Karlsson) 6:1, 59. Wyss (Frei) 6:2.
Strafen: Sarganserland 4×2, Gators 2×2 Minuten.
Sarganserland: Mattle, Frey; Tschirky, Pini, Schlegel, Lanfranchi, Dietrich, Beeler, Desax, Camenisch, Meiler, Rajeckis, Karlsson, Gmür, Jalovy, Marugg, Kalberer, Vogel, Hlozanka, Fankhauser, Good.
Gators: Hutter, Schmid; Stieger, Frei, Ryser, R. Hunziker, Siegrist, Aerni, Waibel, Blaser, M. Hunziker, Müller, Wyss, Paus, Steiger, Langenegger, Marti, Lüchinger.