Erfolg ist Nebensache beim Fest «daheim»

Es ist ein buntes Gewusel vor der Marbacher Mehrzweckhalle Amtacker: Die gelb, rot oder grün leuchtenden Trainingsanzüge eilen zum nächsten Wettbewerb, zur Essensausgabe oder suchen einen Unterstand, wenn zwischendurch Nieselregen fällt. Gut 1500 Kinder sind auf der Anlage. Beim Weitsprung, beim Kugelstossen oder bei der Gymnastik geben sie alles.Das hat auch der schwer schnaufende Silvan Ritz getan. Völlig erschöpft stützt er sich auf den Knien ab. Soeben hat der Jungturner vom STV Balgach 1000 Meter in vier Minuten und 22 Sekunden zurückgelegt. Für diese Leistung erhält er zehn von zehn möglichen Punkten. Silvan schnappt kurz nach Luft und sagt: «Es war wirklich streng.» Elea Turnheer vom STV Berneck trat am Morgen im Sprung und in der Pendelstafette an. Gut gegangen sei es schon, doch gewinnen würden wohl andere Vereine, sagt sie. Ihre Freundin fügt an: «Aber es hat Spass gemacht.»Und der elfjährigen Nevio Binotto sagt nach seinem Auftritt am Barren: «Das Wichtigste ist, dass ich mit meinen Vereinskollegen Zeit verbringen kann.» Wer mit den jungen Turnerinnen und Turnern sprach, merkte: Für sie sind sportliche Erfolge nebensächlich. Doch es gab sie, auch für die Rheintaler Vereine: Im dreiteiligen Vereinswettkampf der Oberstufenschülerinnen und -schüler siegte der STV Balgach in der ersten Stärkeklasse. In der zweiten Stärkeklasse holte der STV Au Silber. Bei den Unterstufenschülerinnen und -schülern gab es weiteres Edelmetall: Im einteiligen Vereinswettkampf Silber für den heimischen STV Marbach und im dreiteiligen Wettkampf der zweiten Stärkeklasse Gold für den STV Au.An der oberen Grenze des Machbaren Roman Fässler besuchte das Jugendturnfest mit seinen zwei  Kindern. Er ist selbst im STV Marbach und sagt: «Einen solchen Anlass am 125-Jahr-Jubiläum zu Hause zu erleben, macht ihn zusätzlich speziell.» OK-Präsident Stefan Jäggi ist stolz, dass alles geklappt hat. Er sagt: «Mit unseren Ressourcen ist ein Anlass dieser Grösse an der oberen Grenze des Machbaren.»Möglich machte den Anlass der Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer des STV Marbach. Doch auch Leute von anderen Vereinen spielten eine Rolle: Ivka Andelic der Gymnastik Vilters stand als Kampfrichterin im Einsatz. Für sie eine Pflichtaufgabe? «Nein, das gehört einfach dazu. Und ich hatte genug Zeit, um meine Leute zu unterstützen.» In einem Festzelt lobt Stefan Langenegger, der Präsident des Kreisturnverbands Rheintal, die Organisation des Anlass und sagt: «Für die Kinder ist das Jugendturnfest super. Es bereitet sie auf die Turnfeste bei den Aktiven vor.» Dies, weil am Jugendturnfest für Geräteturnen, Leichtathletik oder Gymnastik die gleiche Wertung wie an den Turnfes­ten der Aktiven zur Anwendung komme.