04.07.2018

Er träumte davon, Bauer zu werden – und wurde Pfarrer

Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Sennwald feierte am Sonntag in der Kirche Salez die feierliche Amtseinsetzung ihres neu gewählten Seelsorgers Rolf Bärtsch.

Von Hansruedi Rohrer
aktualisiert am 03.11.2022
Das kirchliche Fest wurde so, wie auch das Wetter war: sehr freundlich und sehr warm. Doch war es natürlich auch ein für die Kirchgemeinde freudiges Ereignis, dass ihr neuer Pfarrer Rolf Bärtsch definitiv ins Amt eingesetzt wurde. Der Gottesdienst wurde unter Mitwirkung des Kirchenchors Sennwald sowie der Organistin Yuka Kitano entsprechend gestaltet.Der Buchser Pfarrer Lars Altenhölscher als Vizedekan des Pfarrkapitels Rheintal (welches von Thal bis Bad Ragaz und bis Walenstadt reicht) begrüsste herzlich mit dem Zitat: «Miteinander auf dem Weg sein.» Er freute sich, seinen Kollegen Rolf Bärtsch ins Amt einzusetzen. «Installieren heisst das offiziell», erklärte er. Das Wort habe den Ursprung im Lateinischen. Bezug nehmen auf «einsetzen» meinte Altenhölscher, dass man als Pfarrer zwar auch im Büro- oder Amtsstuhl sitze oder ab und zu auf einem «heissen Stuhl», an einem Krankenbett und manchmal im harten Bett des Ge­meindelebens. Doch gebe es letztlich nur eine Gemeinschaft in der Kirchgemeinde. Deshalb: «Seid miteinander unterwegs und haltet Sorge zueinander – denn es ist für Euch gesorgt.»Jemand, der unkompliziert auf die Menschen zugehtMit dem abgenommenen Gelübde erklärte Vizedekan Altenhölscher Rolf Bärtsch zum rechtmässigen Pfarrer der Kirchgemeinde Sennwald (welcher auch die Reformierten von Lienz und Rüthi angehören). Michael Berger, Präsident der Kirchenvorsteherschaft, hiess Rolf Bärtsch herzlich willkommen. Für die Kirchgemeinde sei es wichtig, dass mit ihm ein Pfarrer gefunden werden konnte, der unkompliziert auf die Menschen zugehen könne. Mit offenem Ohr und hilfsbereitem HerzÜberhaupt solle die Kirche ein offenes Ohr und ein hilfreiches Herz für den Nächsten haben, meinte Michael Berger. Gerade das sei doch das Wichtigste für die Menschen. Berger wünschte dem neuen Seelsorger viele herzliche Begegnungen und überreichte ihm einen kleinen Modelltöff, «für die Weite des Lebens», wie er sagte. In seiner Predigt legte Rolf Bärtsch das Wort «Installation» etwas anders aus. Für ihn heisse dies «in den Stall stellen» oder «ischtalla», wie man im Bündner Dialekt auch sage. «Somit freut mich das besonders, denn ich wollte nämlich einmal Bauer werden», meinte er schmunzelnd. Er wählte aber auch biblische Worte: «Wenn Gott sich in Menschen installiert, dann wählt er einen Stall. Wir Menschen sind der Stall.» Und der Pfarrer sei nicht der Chef, sondern der Diener am göttlichen Wort.Pfarrer Rolf Bärtsch versprach, den Menschen achtungsvoll zu begegnen. Er dankte auch für die erfahrene freundliche und wohlwollende Aufnahme. Zu Gesprächen in lockerer Atmosphäre war der anschliessende Apéro bestens geeignet.Hansruedi Rohrer