In harmonischer Atmosphäre kämpften Jung und Alt an der Hantel um jedes Kilo. Die Überwindung der Schwerkraft ist nicht selten der kleinere Teil der Anstrengung, denn zuerst müssen alle Gewichtheberinnen und -heber lernen, ihre Zweifel zu überwinden.
Nur durch Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten kann man sich selbst übertreffen.
Mentaltraining ist fürs Gewichtheben genauso wichtig wie ein möglichst vielfältiges Training, damit auf dem Wettkampfboden eine möglichst einfache Aufwärtsbewegung ausgeführt werden kann.
Juniorenrekord im Stossen für Emanuel Graber
In der 3. Liga ist das Gewichtheben noch etwas wie ein Breitensport, wie die Altersspanne der Teilnehmer von zwölf bis 66 Jahren zeigt. Um einen Startplatz in der 1. Liga zu ergattern, braucht es bereits einige Jahre Erfahrung. Emanuel Graber aus Staad schaffte diesen Schritt und beendete seinen Wettkampf mit einem Juniorenrekord von 123 kg im Stossen. Damit wurde er guter Fünfter. Verdienter Sieger wurde sein Klubkollege Marc Steinmann. Mit Mertgüm Yilmaz als Dritter stand ein weiterer Heber vom ASR auf dem Podest. Ihren Einstand in der höchsten Liga meisterte die für den AS Rorschach startende Noëmi Amrhein bravourös mit soliden 80/95 kg im Reisen und Stossen. Bereits am internationalen Turnier in Tramelan hatte Tanja Schmid ihre Möglichkeiten mit einem neuen Schweizer Rekord angekündigt.
Ein Schweizer Rekord nach dem anderen
Auf dieses Wochenende setzte sich Schmid selbst unter Druck und hielt diesem nicht nur stand, sondern wuchs über sich hinaus und meisterte jeden Versuch tadellos. Nach zwei Schweizer Rekorden im Reissen war sie mit 86 kg auf Kurs. Nachdem sie im zweiten Stossversuch einen weiteren Rekord überboten hatte, war die ersehnte Europameisterschaftslimite von 190 kg erreicht. Doch nun zeigte sich die wahre Grösse der erfahrenen Sportlerin.
Die 32-jährige Lehrerin steigerte wenige Minuten nach Erreichen ihres Traumziels nochmals um vier Kilo und meisterte auch diesen Rekordversuch mit unglaublicher Präzision.
Dies gab nicht nur bei Tanja Freudentränen. Wirklich alle Anwesenden freuten sich mit ihr über diesen Erfolg, den sie sich zielstrebig, doch immer auch mit Freude am Sport, erarbeitet hatte. Natürlich gewann so Tanja Schmid die NLA und distanzierte ihre Kolleginnen um satte 20 Punkte.