Ein Widnauer Meisterstück, wie es schöner kaum sein könnte

189 Zuschauerinnen und Zuschauer – mehr als zwei Drittel aus Widnau – wohnten dem Spiel auf dem Kunstrasen des Ustermer Buchholz bei. Gespielt wurde dort, weil im Stadion nebenan ein neuer Rasen verlegt wurde. So ähnelte die Atmosphäre bei Dauerregen und mit Bier aus der Dose eher der eines Testkicks im März als eines Spiels, in dem es um alles geht. Mit dem Anpfiff änderte sich das aber schlagartig, es entwickelte sich ein von Beginn an äusserst ereignisreiches Spiel.

Widnaus Fankurve beim Spiel in Uster.

Bild: rez

Dass der FC Widnau den Sack in diesem Spiel zu machen wollte, war spür- und sichtbar. Daniel Lässer bediente Ceyhun Tüccar, der aus guter Position drüber schoss (3.). Lässer setzte einen Freistoss an die Latte (5.). Und wenig später scheiterte der äusserst aktive Widnauer Zehner am Torhüter des FCU. Was folgte, war nun aber nicht Widnaus verdientes 1:0, sondern ein doppelter Schock. Usters Raphael Bachmann erzielte in den Minuten sieben und neun Minute zwei Tore. Einmal sah Widnaus Abwehr unglücklich aus, einmal war das Tor sehr schön herausgespielt. Der Zwischenstand von 2:0 schockierte die vielen Widnauer Fans.

Ein grosszügiger Penalty bringt Widnau zurück

Doch sie und die Mannschaft wussten: Es sind waren noch 81 Minuten plus Nachspielzeit zu spielen und Widnau hat sich nicht nur einmal mit Bravour aus einer solchen Situation gerettet. Also griffen die Rheintaler wieder an – und in der 22. Minute hämmerte Lässer zum zweiten Mal einen Freistoss an die Latte. Fünf Minuten später fiel das Tor: Es war Knipser Orhan Ademi, der einen grosszügig gepfiffenen Penalty zum 1:2 versenkte. Ein weiteres Tor fiel bis zur Pause nicht, weder auf der einen noch auf der anderen Seite, wobei FCW-Goalie Ilija Kovacic eine sehr gute Chance der Gastgeber zunichte machte.

Flügel Noah Thönig zeigte einmal mehr eine sehr engagierte Leistung.

Bild: rez

In der Halbzeit wechselte Widnau dreimal: Carlos De Almeida, Diego Liechti und Lars Ivanusa kamen und verliehen dem Spiel der Gäste neuen Schwung. Die grosse, qualitativ sehr hochwertige Bank der Widnauer hat das Spiel mitentschieden, denn in der zweiten Hälfte wirkten die Gäste deutlich stabiler als noch zuvor. Die beste Chance hatte vorerst aber doch Uster, das einen Pfostenschuss verzeichnete. Nach diesem kam Widnau zum zweiten Mal zu einem Penalty, diesmal war er klar. Ademi traf mit seinem 18. Saisontor in Minute 64 zum 2:2 und läutete damit einen Widnauer Sturmlauf ein.

Noah Thönig erteilt Cristian Navarro eine Champagnerdusche.

Bild: rez

Das entscheidende Tor gelang Ceyhun Tüccar in der 73. Minute, er behielt in einer unübersichtlichen Situation im Ustermer Strafraum einen kühlen Kopf und traf zum 3:2. Bei diesem Resultat blieb es, wobei Widnau noch zwei heikle Szenen zu überstehen hatte und Luca Giorlando in der Nachspielzeit die Ampelkarte sah. So erarbeitete sich Widnau den Aufstieg in die 1. Liga Classic – es ist ein verdienter Aufstieg, waren die Widnauer über die ganze Saison hinweg doch die konstanteste Mannschaft. Und dann wurde gefeiert: Drei Reisecars brachten den ganzen Tross zurück auf die Widnauer Aegeten, wo eine lange Nacht begann.

2. Liga inter, Gruppe 4
Uster – Widnau 2:3 (2:1)
Tore: 7. Bachmann 1:0, 9. Bachmann 2:0, 27. Ademi (Penalty) 2:1, 64. Ademi (Penalty) 2:2, 74. Tüccar 2:3.
Uster: Steiner; Gugliotta, Tojaga, Munduki (70. Jakovljev), Ajeti; Kappler (60. Mendes), Pinnelli, Gugger, Knecht (70. Suarez); Wyndham; Bachmann.
Widnau: Kovacic; Faleschini (46. De Almeida), Bajrami (46. Liechti), Ivic, Giorlando; Tüccar (81. Cabezas), D’Amico, De Simeis (46. Ivanusa), Thönig (87. Navarro); Lässer; Ademi.
Gelbe Karten: 4. Gugliotta, 15. Tüccar, 16. Barreiro, 18. Knecht, 30. Ademi, 51. D’Amico, 84. De Almeida, 86. Ivic, 89. Navarro, 90. Giorlando.
Gelb-rote Karte: 94. Giorlando.

Weitere Ergebnisse: Seefeld ZH – Arbon 0:1, Dardania SG – Altstätten 1:3, Wil II – Bazenheid 1:2, Dübendorf – Bülach 1:4, Frauenfeld – Chur 3:0, Red Star ZH – Gossau 3:2.
Rangliste:1. Widnau 29/61, 2. Balzers 28/53, 3. Dardania SG 29/51, 4. Seefeld ZH 29/49, 5. Gossau 29/47, 6. Schaffhausen II 28/42, 7. Bülach 29/41, 8. Red Star ZH 29/38, 9. Altstätten 29/37, 10. Uster 29/37, 11. Chur 29/36, 12. Dübendorf 29/36, 13. Arbon 29/35, 14. Wil II 29/34, 15. Frauenfeld 29/30, 16. Bazenheid 29/24.