Wegen akuten Personalmangels gaben zwei Junioren ihr Debüt im «Eins»: Der 16-jährige Danjo Bamert und Noah Zerlauth (17) fügten sich nahtlos ein und spielten gut. Das wohl jüngste SCR-Team aller Zeiten hielt mit 20 routinierten Rittern mit, was zeigt, dass der Teamgeist intakt ist und alle am gleichen Strick ziehen. Es fehlte nur das letzte Quäntchen Glück für die Verlängerung, denn einen Punkt hätten sich die Rheintaler verdient – doch Eishockey ist kein Wunschkonzert.
55 Minuten lang war das Spiel ausgeglichen
Die Rheintaler begannen mit viel Respekt und liessen sich in den ersten Minuten zurückdrängen. Der sehr starke Torhüter Vincent Sauter hatte alle Hände voll zu tun. Die Gäste kamen aber langsam auf Betriebstemperatur und konnten immer besser mithalten. Und wurden dann durch eine hart gepfiffene Strafe gebremst. Im Powerplay ging Burgdorf dann in Führung. Sandro Bartholet antwortete darauf, auch er nutzte die erste Überzahl und verwertete einen Pass von Mica Moosmann.
Im Mitteldrittel erarbeiteten sich die Ostschweizer eine leichte Feldüberlegenheit, konnten diese aber nicht in Tore ummünzen. Die Emmentaler spielten mit ihrem Hau-Ruck-Eishockey immer hart an der Grenze, Strafen brauchte es aber kaum. Das SCR-Spiel mit nur drei Blöcken kostete Kraft, was Burgdorf ausnutzen wollte. Vincent Sauter zeigte eine Riesenparade, verlor dabei aber seinen Stock. Beim Versuch, diesen zu holen, tat sich aber genau die Lücke auf, die Burgdorf zwölf Sekunden vor Drittelsende zur glücklichen Führung nutzte.
Fünf Minuten fehlten dem SCR zum Punktgewinn
Sandro Bartholet glich 50 Sekunden später auf Zuspiel des jungen Aidan Monnat zum 2:2 aus. Das Spiel war immer noch sehr schnell, die Hoffnung auf Punkte wuchs mit jeder guten Aktion. Doch fünf Minuten vor Ende verwerteten die Ritter den x-ten Abpraller zum 3:2. Die Luchse mobilisierten die letzten Reserven und kamen zu einem Powerplay, sie trafen aber doch nicht mehr.
So blieben die Punkte im Emmental; die Ritter bejubelten einen schmeichelhaften Sieg. Trotzdem dürfen die Rheintaler stolz sein, sie haben mit einem Rumpfteam dem Favoriten und neuen Leader alles abverlangt. Bleibt zu hoffen, dass sich die Personalsituation langsam entspannt, stehen nächste Woche doch drei schwierige Heimspiele an – das erste gegen Prättigau-Herrschaft.
1. Liga Ost
Burgdorf – Rheintal 3:2 (1:1, 1:0, 1:1)
Localnet-Arena – 171 Zuschauer – SR: Moser; Dom, Iseli.
Tore: 14. Pfister (Wyss, Mächler) 1:0, 19. Bartholet (Moosmann) 1:1, 40. Krebs (Maier, Mühlemann) 2:1, 41. Bartholet (Monnat) 2:2, 56. Pfosi (Sommer) 3:2.
Strafen: Je 2 x 2 Minuten.
Rheintal: Sauter (Metzler); Wiederkehr, Binder, Moosmann, Bodemann, Zerlauth; Pilgram, Berweger, Monnat, Bartholet, Wiedner; Thurnherr, Bamert, Egger, Kuster, M. Waidacher.
Weitere Ergebnisse: Wallisellen – Reinach 6:2, Herisau – Pikes 3:2, Luzern – Burgdorf 2:3, Pikes – Wil 3:2, Argovia – Wallisellen 1:5, Prättigau-H. – Luzern 3:2, Bellinzona – Reinach 0:2.
Rangliste: 1. Burgdorf 8/14, 2. Wil 5/13, 3. Herisau 6/13, 4. Rheintal 7/12, 5. Bellinzona 6/10, 6. Argovia 7/9, 7. Prättigau-H. 4/7, 8. Wallisellen 5/6, 9. Reinach 5/6, 10. Pikes 6/6, 11. Luzern 7/3.