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73 Minuten waren auf der Diepoldsauer Rheinauen gespielt. Es stand noch immer 0:0. Knapp 20 Minuten fehlten den St. Margrethern noch zur Überraschung. Ein Spiel ohne Gegentor gab’s für die Heldsberger zuletzt am 4. Juni 2022, beim 2:0-Sieg gegen Winkeln, damals noch in der zweiten Liga.
St. Margrethen konnte einen Freistoss treten. Fatlum Memishi, einer der auffälligsten Gäste-Spieler passte in den Strafraum, Captain Joshua Braun verpasste den Ball nur knapp. Dann ging’s schnell, Diepoldsau blies zum Gegenstoss: Aldo Giani setzte sich im linken Mittelfeld gegen seinen Bewacher durch und flankte auf die rechte Seite. Erst sah die Szene nicht sonderlich gefährlich aus, doch dann startete Cyril Dietsche aus dem Mittelfeld. St. Margrethen-Torhüter Ali Onur Elhasoglu sah, dass es brenzlig wurde und lief ebenfalls in Richtung des Balles. Schliesslich war der Diepoldsauer «Zehner» einen Schritt schneller und konnte das Leder am Gäste-Goalie vorbei ins Netz spitzeln. Es war erst der siebte Rückrundentreffer der Diepoldsauer im neunten Spiel.
Die erste Hälfte blieb torlos
«Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht», sagte Diepoldsaus Trainer Patrik Riklin nach dem Spiel, «wir schiessen einfach zu wenig Tore». Chancen hatten die Blau-Gelben einige, doch die St. Margrether konnten alle, bis auf eine, vereiteln. Die Gäste verstanden es geschickt, die Räume für die Rheininsler eng zu machen.
Gioacchino Bellante hatte in der neunten Minute die erste gute Tormöglichkeit, blieb aber an Elhasoglu hängen. Vier Minuten später zog Kimi Metzler ab, der Schuss ging daneben. Wenig später erzielte er das vermeintliche 1:0, Schiedsrichter Mauro Schläpfer gab den Treffer wegen einer Abseitsstellung des Schützen richtigerweise nicht. Dann versuchte es Noé Rieser aus 20 Metern, der St. Margrether Torhüter war auf dem Posten.
«Weiter, weiter!», spornte St. Margrethens Trainer Florian Scharrenbroich sein Team an. Diepoldsau tat sich weiterhin schwer mit der guten Abwehrarbeit der Gäste. Bence Szin versuchte es kurz vor dem Tee mit einem Distanzschuss, auch diesen Schuss hielt Elhasoglu. Als auch Finn Metzler mit seinem Schuss in der 44. Minute nicht reüssierte, ging es torlos in die Pause.
St. Margrethen stand weiter defensiv gut
Riklin startete mit einem Vierfachwechsel in die zweite Hälfte. Die eingewechselten Dario Ivic, Esmir Shajnoski, Wilhelm Durot und Aldo Giani sollten neue offensive Impulse bringen. Eine Kombination zwischen Finn Metzler, Giani und Dietsche in Minute 47 war die erste Torchance in der zweiten Hälfte. Dann verpasste Shajnoski eine Flanke von Kimi Metzler nur knapp. Spätestens jetzt wurde es ein Geduldsspiel für die Einheimischen, die «die Angriffe nicht fertig spielten», wie Riklin sagte. Das ist sicherlich auch das Verdienst der St. Margrether. Wie sich die Mannschaft präsentierte und trotz des schon längst feststehenden Abstiegs generös kämpfte, verdient Respekt. Viele Torchancen hatten die Gäste nicht. Ein Abschluss von Braun nach einem Zuspiel von Keshavan Lingeswaran war allerdings nicht ganz ungefährlich, gespielt waren 52 Minuten. Dann war wieder Diepoldsau am Drücker. Elhasoglu wehrte einen Schuss von Dario Ivic zur Ecke ab. Bei einem Dietsche-Kopfball fehlte nach einer Stunde nicht viel, ebenso bei einem Distanzschuss von Finn Metzler nach Zuspiel von Giani (71.). Nach dem Diepoldsauer Führungstreffer konnten die Gäste nicht mehr reagieren. Einen Treffer liessen sie aber nicht mehr zu.
«Wir haben gekämpft, die Mannschaft hat alles gegeben», sagte St. Margrethens Trainer Florian Scharrenbroich. «Diepoldsau war die bessere Mannschaft, da müssen wir uns nichts vormachen». Am Ende, so der Teamverantwortliche, wäre es schön gewesen, wenn seine Mannschaft mit einem Punkt nach Hause zurückgekehrt wäre: «Aber es ist, wie es ist».
Meisterschaft 3. Liga, Gruppe 2:
Diepoldsau-Schmitter – St. Margrethen 1:0 (0:0)
Rheinauen, 120 Zuschauer – SR: Schläpfer
Tor: 74. Dietsche
Diepoldsau: Petrov; Martinovic, Sigrist (46. Ivic), Besserer, B. Szin (46. Durot); Rieser, Dietsche, Lufi (46. Giani), Bellante (46. Shajnoski); K. Metzler; F. Metzler (81. Aloi)
St. Margrethen: Elhasoglu; Eberle (86. Zivkovic), Coralic, Thaci, Vokshi (58. Asipi); Rushiti, Braun, Lingeswaran, Memishi; Navarro (60. Kastrati); Zivkovic (66. Kessler)
Gelbe Karten: 45. Rushiti, 56. Navarro
