Was vom Resultat her wie eine klare Angelegenheit aussieht, ist ein doch ausgeglichenes Spiel zweier Teams mit viel spielerischem Können und Kampfgeist. Letztlich machen die Wechsel den Unterschied zugunsten des Platzclubs.
Ein schwieriges Spiel
Damit sind wir bei Patrik Riklin, dem Trainer, und Imre Szin, seinem Co-Trainer. Die beiden ergänzen sich, sind ein harmonisches Team und haben eine ähnliche Meinung. Der Trainer sagt:
Wir hatten in diesem schwierigen Spiel gegen einen guten Gegner lange Zeit Mühe, haben dann aber doch noch verdient gewonnen.
Und der Co-Trainer ergänzt: «Der Gegner hatte mehr Ballbesitz. Dank neuer Impulse in der zweiten Halbzeit kamen wir zum Erfolg.»
Die Impulse haben Namen. Sie lauten Lufi, Gröber und Dietsche. Alban Lufi, spielfreudig, wirbelt auf der rechten Seite und bereitet zwei Diepoldsauer Tore vor, Marc Gröber erzielt mit einem wunderbaren Volley von ausserhalb des Strafraums das 2:0 und Cyril Dietsche setzt mit dem dritten Tor den Schlusspunkt. Schon das erste Tor, in der 25. Minute durch Noe Rieser mit einem gefühlvollen Heber erzielt, war sehenswert.
Eine Fussballfamilie
Patrik stammt aus der Fussballfamilie Riklin. Alle haben sie in Diepoldsau Fussball gespielt und Mannschaften trainiert; Vater Roman war Juniorenobmann, Mutter Elisabeth ist im Kinderfussball aktiv, Marco, der jüngere Bruder, ist Trainer der zweiten Mannschaft, und auch er war schon Trainer. Patrik war, 18-jährig, auf dem Weg in die erste Mannschaft, als er, bevor die Meisterschaft begann, einen Kreuzbandriss erlitt, der ihn zu einer langen Pause zwang. Der Traum von der Fussballkarriere war ausgeträumt. Er spielte aber weiter Fussball, in der zweiten Mannschaft, zumeist in der Verteidigung. Er sagt:
Ich war ein Kämpfer.
Patrik Riklin machte dann das Trainerdiplom B und übernahm mit Bruder Marco die zweite Mannschaft in Widnau. 2021 wurde er Trainer der ersten Mannschaft in Diepoldsau. Menschlich hat er alles, was ein guter Trainer braucht. Was das Fussballerische anbelangt, findet er den idealen Weg. Er kennt einen ehemaligen «Eins»-Spieler, der in Lustenau als Trainer wirkt. Ihn kann er für seinen Verein begeistern. So werden Patrik Riklin und Imre Szin ein ideales Trainerteam.
Jimmy, der Erfahrene
Imre Szin, den sie Jimmy nennen, hat in jungen Jahren in Ungarn in der höchsten sowie der zweithöchsten Liga gespielt, 1997 sogar in einem Europaligaspiel gegen Betis Sevilla. Er war Spieler und Trainer in Österreich bis hinauf in die Regionalliga und dann Nachwuchstrainer bei Austria Lustenau. In den guten Zeiten des FC Diepoldsau-Schmitter, unter Trainer Roman Hafner in der 2. Liga interregional, spielte Szin auch auf der Rheininsel.
Er sagt: «Diepoldsau ist ein bodenständiger Verein. Er hat Zukunft.» Seinen Trainerpartner charakterisiert er so:
Patrik ist gut organisiert, arbeitet akribisch und hat ein gutes Herz. Er kennt seine Spieler und weiss genau, wie es ihnen geht. Ich bin von seiner menschlichen Art fasziniert.
Das ist der Trainer von seinem Partner auch. «Jimmy hat eine klare Meinung, er kann Leistungen gut einschätzen und den Spielern seine Ansicht deutlich sagen. Gerade darum schätzen sie ihn.»
Das Trainerduo lebt Teamwork und Respekt vor und ist auf dem Weg zu nachhaltigem Erfolg. Dazu braucht es talentierte junge genauso wie erfahrene ältere Spieler. Der gerade 16-jährig gewordene Finn Metzler, der Jüngste in der Mannschaft, sagt: «Der Trainer geht auf uns ein. Er bringt uns weiter.» Und der Teamälteste, Sandro Sonderegger, 35 und zuvor lange bei Widnau, ergänzt: «Unser Trainer hat Elan, ist motiviert.»
Den Job gefunden
Im Fussball ist Patrik Riklin auf gutem Weg, im Beruf nun endlich auch. Nach dem KV versuchte er es in mehreren Firmen, aber erst vor zwei Jahren fand der heute 37-Jährige «seinen» Job.
Ich arbeite bei KS-Datawerk als Abacus-Berater, habe Kundenkontakt und kann lösungsorientiert arbeiten. Das gefällt mir.
Zusammen mit seiner Partnerin Tanja Graf und der gemeinsamen Tochter Lia wohnt er in einem Haus in Diepoldsau. Mit Tanja spricht er gern über Fussball, sie ist auch oft bei Spielen dabei. Schliesslich hat sie auch eine Fussballvergangenheit. Sie war Coach der Cheerleader des FC St. Gallen und mit dieser Gruppe Schweizer Meister. Das Glanzvolle ist nun vorbei, aber sie spaziert immer noch gern über den Fussballplatz. Nach dem Match. Mit Lia an der Hand. Zum Papa.