Sophokles’ «Antigone» gehört zu den bekanntesten Stücken der griechischen Tragödie. Es ist wohl auch der Theatertext, der am häufigsten umgeschrieben wurde. Jean Anouilhs «Antigone» wurde 2009 auf der Kantibühne gespielt.
Die diesjährige Theaterproduktion widmet sich wieder «Antigone», aber kräftig gestrichen. Dabei wird Sophokles mit kleinen Eingriffen in den Text ins 21. Jahrhundert geholt. Antigone teilt sich ihren Text mit Klimaaktivistinnen, die vom neuen Herrscher Kreon wie Staatsfeinde behandelt werden. Gegen die jungen Aktivistinnen und Aktivisten erlässt Kreon ein Gesetz: Auf ihre Taten steht nun die Todesstrafe.
Das Chorische übernehmen mehrere Antigones als Aktivistengruppe und mehrere Ismenes als Jugendliche, die sich nicht gegen die bestehende Ordnung wehren möchten. Die Chorinhalte werden in Social-Media-Beiträgen, Videos oder in einer Talkshow platziert. Die Titelheldin des antiken Klassikers ist eine Kämpferin für ein höheres Recht, gegen das Gesetz eines einzelnen Herrschers. Die moderne Antigone kämpft für einen intakten Planeten, gegen ein Gesetz, das Ruhe und Gehorsam ins Zentrum stellt.
Premiere: Samstag, 27. April, 20 Uhr. Weitere Aufführungen: Sonntag, 28. April, 16 Uhr; Mittwoch, 1. Mai, 20 Uhr; Freitag, 3. Mai, 20 Uhr.