Ringen 21.11.2022

Die Kriessner Ringer legen im Halbfinal vor

In einem intensiven Kampf bezwingt die RS Kriessern die Gastgeber von der RS Freiamt knapp mit 17:14. Vor dem Rückkampf bleint's spannende

Von Patrick Dietsche
aktualisiert am 21.11.2022

Wegweisend für das letztlich positive Resultat dürfte schon der erste Kampf gewesen sein. Bis 57 kg Freistil lag Sandro Hungerbühler gegen Flurin Meier zur Pause schon vermeintlich vorentscheidend mit 2:5 zurück, doch dem Kriessner gelang im zweiten Abschnitt ein erstaunliches Comeback. Er arbeitete sich Punkt für Punkt zurück und konnte kurz vor Ablauf der sechs Minuten die entscheidende Wertung zum umjubelten 8:7 buchen.

Als sicherer Wert erwies sich ein weiteres Mal Ramon Betschart. Bis 130 kg Greco hatte er Schwinger Roman Zurfluh jederzeit unter Kontrolle. Der Kriessner holte sich einen klaren 8:0-Punktesieg. Dimitar Sandov bis 61 Kilo Greco wahrte auch gegen Kadermann Nils Leutert seine diesjährige Ungeschlagenheit. In seiner typischen Art zermürbte er seinen Gegner mit permanentem Vorwärtsdrang, was ihm einen 5:0-Punktesieg einbrachte.

Kriessern führte zur Pause mit 11:5

Die Gastgeber liessen sich aber nicht abschütteln. Marc Weber holte sich bis 97 kg Freistil den ersten Sieg für das Heimteam. Philipp Hutter zeigte sich zwar über weite Strecken ebenbürtig, aber Weber – bekannt dafür, aus wenig Aufwand viel Ertrag zu machen – holte sich trotzdem einen 5:0-Punktesieg. Das Duell der zwei Kaderringer bis 65 kg, Dominik Laritz und Nino Leutert, ging ein weiteres Mal an den agilen Kriessner. In einem tollen Freistilkampf holte sich Laritz dank starker Offensive einen 14:6-Punktesieg. Zur Pause lagen die Kriessner mit 11:5 in Front, doch der Vorsprung sollte nicht lange Bestand haben.

RS Freiamt kommt zurück

Nach der Pause drehte dann das Momentum auf die Seite der Gastgeber. Zuerst holte sich bis 86 kg Greco Christian Zemp gegen Fabio Dietsche einen eher glücklichen 6:2-Punktesieg, war doch die vorentscheidende Vierwertung des Aargauers nicht unumstritten.

Kriesserns Leihgabe aus Tuggen, Fritz Reber, fand danach gegen Altmeister Pascal Strebel nicht die Mittel, um diesen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Strebel war zwingender in seinen Aktionen und holte sich einen klaren 10:0-Punktesieg. Danach war man bis 80 kg Freistil gespannt auf Tanguy Darbellay, der erst zum zweiten Mal für Freiamt auf der Matte stand. Der Kaderinger aus dem Wallis hatte zu Beginn gegen Tobias Betschart die besseren Momente, liess dann aber zum Ende des ersten Durchgangs nach und verhalf so dem Kriessner zurück in den Kampf. Das 3:2 zur Pause nährte bei den Schwarz-Gelben die Hoffnung auf einen weiteren Sieg. Doch Darbellay erholte sich wieder und profitierte dann seinerseits von einem Nachlassen Betscharts, was dem Freiämter einen 14:2-Sieg einbrachte. Damit stand es vor den beiden letzten Duellen bis 75 kg 13:13-Unentschieden.

Marc Dietsche und Loher sichern Sieg

Nun zeigten die Kriessner, dass sie auch Rückschläge nicht aus der Bahn werfen. Angetrieben vom frenetischen Kriessner Anhang gelang zuerst Marc Dietsche mit einer abgeklärten und starken Leistung ein 4:0-Punktesieg gegen Randy Vock. Der Sieg hätte mit etwas mehr Wettkampfglück noch höher ausfallen können. Dann sorgte David Loher für das letzte und entscheidende Comeback des Abends. Gegen Yves Mühlhaupt lag der Kriessner schnell mit 0:4 im Rückstand und es kamen ungute Erinnerungen an die zwei letzten Auftritte Lohers auf. Diesmal behielt der Kriessner aber die Ruhe und glich den Kampf umgehend aus. Im zweiten Umgang behielt Loher seine Marschroute bei und erkämpfte sich verdient einen 6:5-Punktesieg, der seinen Farben zum Sieg verhalf. Eine Vorentscheidung ist aber noch keineswegs gefallen, zu gering ist der Vorsprung nach diesem 14:17 zwischen Freiamt und Kriessern.

Premium League, Halbfinal-Hinkampf
RS Freiamt – RS Kriessern 14:17
57kg Freistil: Meier – Hungerbühler 7:8 (1:2), 61kg Greco: Nils Leutert – Sandov 0:5 (0:3), 65F: Nino Leutert – Laritz 6:14 (1:3), 70G: Strebel – Reber 10:0 (3:0), 75F: Vock – M. Dietsche 0:4 (0:2), 75G: Müllhaupt – Loher 5:6 (1:2), 80F: Darbellay – T. Betschart 14:2 (3:1), 86G: Zemp – F. Dietsche 6:2 (2:1), 97F: Weber – Hutter 5:0 (3:0), 130G: Zurfluh – R. Betschart 0:8 (0:3).